4. Das Mosaik II: Werkstatt, Technik, Werkstoffe, Konzeption, Metrik

Ein Mosaik - ein „Steinteppich“ aus dunklen, hellen und bunten, aneinander gereihten, genormten, verschiedenartigen Würfeln, den tessellae - benötigt als Materialträger eine Mörtelbettung, um dauerhaft als Kunstwerk Boden, Wand oder Decke zu schmücken.

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Grabungsplanausschnitt Raum 1 (Quelle: MNHA/Rainier Fischer auf Grundlage von Véronique Biwer)

Dieses Alleinstellungsmerkmal unterscheidet die Mosaikkunst von anderen Kunstgattungen in der Architekturpolychromie. Mit der Zeit avancierte diese Art des feuchtigkeitshemmenden Bodenbelags hin zur architekturbezogenen Flächendekoration.

Fälschlicherweise ist der Begriff opus musivum für das römische Fußbodenmosaik und museiarius für den römischen Fußbodenmosaikleger in der Literatur weiter gebräuchlich. Die Berufsbezeichnung museiarius ist lediglich auf zwei römischen Grabsteinen überliefert. Sie leitet sich von museum beziehungsweise musaeum ab, das als Synonym für Nymphäum angesehen werden kann. Nach der Art der Ausschmückung muss es sich um ein Wandmosaik, verlegt durch einen Wandmosaizisten, handeln, da der Wortstamm im Lateinischen auf Wand- und Gewölbemosaiken beschränkt ist. In Anlehnung an den Mosaikwürfel, dem tessella oder tessera, ist im Gegensatz zum museiarius, die Annahme der Berufsbezeichnung des römischen Fußbodenmosaizisten eher: tessellarius, tesserarius oder tesselator.