3. Das Mosaik I: Dokumentation, Bergung, Restaurierung, Präsentation

Schon begleitend zur Freilegung des „Musen-Mosaiks“ in Vichten wurden Szenarien diskutiert, den außergewöhnlichen Fund an Ort und Stelle zu belassen. Die Güte des Mörtelbetts und der hervorragende Erhaltungszustand der Mosaiksteine, die fest hafteten, sprachen gegen eine Hebung des „Musen-Mosaiks“, die eine befundzerstörende Stemmarbeit erforderte.

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Grabungsplanausschnitt Raum 1 (Quelle: MNHA/Rainier Fischer auf Grundlage von Véronique Biwer)

Da diese Szenarien sich aus unterschiedlichen Gründen als nicht realisierbar erwiesen, hatte die dokumentarische Begleitung der Freilegungs- und Bergungsarbeiten von Anfang an oberste Priorität. Auch sollte, ähnlich wie bei den vorgefundenen Wandmalereien, der Informationsgehalt in den antiken Trägerschichten in Form von Estrich oder Verputz, konserviert und der späteren wissenschaftliche Auswertung zugeführt werden.

Angelehnt an das Verfahren der Bergung von Wandmalereien, dem stacco-Verfahren, wurde der Mosaikboden mit der Fundamentierung, also dem Bettungsmörtel, abgenommen. Zu diesem Zweck wurde die Oberfläche, beziehungsweise Sichtseite, mit Gewebe abgeklebt, vom Untergrund mit langen Werkzeugen gelöst und das Mosaikstück samt Bettungsmörtel seitenverkehrt auf einer Holzplatte abtransportiert.