3.1. Dokumentation

Einfache Handzeichnungen (siehe Abb. 57, Abb. 58 und Abb. 59) begleiteten die fotografische und schriftliche Dokumentation und veranschaulichen so die Arbeit des Restaurators auf der Baustelle vor der eigentlichen Restaurierung. Gleich einer präventiven Vorsorge ist die Anwesenheit des Restaurators hinsichtlich der anschließenden umfassenden Konservierung der Objekte von Beginn an essenziell. Der Restaurator lernt sein Kunstwerk mit dem ersten Spatenstich kennen. Für den Arbeitserfolg unabdingbar hilfreich und zielführend.

Expand Expand Abb. 57
Mechanische Reinigung der Mosaikoberfläche mit Werkzeug und Seifenwasser (Quelle: MNHA/Rainier Fischer, 1995)
Expand Expand Abb. 58
Zubereitung des Klebers aus Knochenleim (Quelle: MNHA/Rainier Fischer, 1995)
Expand Expand Abb. 59
Arbeitsschritte vor der Bergung (Quelle: MNHA/Rainier Fischer, 1995)

Ist der erste Arbeitsschritt mit der Bergung abgeschlossen, beginnt der zweite im Atelier. Hier angekommen, werden alle Rückseiten fotografiert, interessante Details dokumentiert, Proben entnommen und ein Restaurierungskonzept für die Rückübertragung erstellt. Wobei schon hier die Tragik des beschleunigten natürlichen Alterungs- und Verfallsprozesse an der Luft beginnt. Unterschiedlich reagieren natürliche Materialien, wie zum Beispiel Farbpigmente der römischen Wandmalereien, mit einem beschleunigten Zerfall und verblassen, sobald sie mit dem aggressiven Luftsauerstoff und Licht in Berührung geraten. Hierauf muss das Restaurierungskonzept mit reversiblen Erhaltungsmaßnahmen antworten, welche die Werkstoffeigenschaften und antiken Herstellungstechniken berücksichtigten, und später ebenfalls in das Ausstellungskonzept einfließen.

Eine Abnahme des zum Teil sehr widerstandsfähigen römischen Bettungsmörtels, erschien aus Gewichtsersparnis im Hinblick auf handhabbare 23 Mosaikteile als zwingend gegeben. Eine wesentlich dünnere, leichtere und reversible Fundierung war das Ziel.