Ansicht von Cannes in der Abenddämmerung

1960Öl auf Leinwand; Doré auf HolzH x L: 130 x 195 cm

Bei dem Gemälde Ansicht von Cannes in der Abenddämmerung (Paysage de Cannes au crépuscule) handelt es sich um ein spätes Werk Pablo Picassos (1881-1973), einer der großen Meister der modernen Kunst. Das oben rechts in roter Farbe signierte Gemälde ist das einzige Werk des Künstlers in einer öffentlichen Sammlung in Luxemburg.

Das großformatige Bild, das auf der Rückseite datiert ist (30.03.60), zeigt die Aussicht vom Balkon der Villa La Californie, die der Maler in Cannes bewohnte. 1955 zog Picasso, der in einem großen Atelier Licht, Natur und Inspiration suchte, mit seiner Lebensgefährtin Jacqueline Roque dort ein. Er lebte hier bis 1961.

Nach dem Bau eines Gebäudes, das z.T. die Sicht auf das Meer versperrte, zog Picasso von Cannes nach Mougins, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb. Diese Entwicklung ist in diesem sehr kritischen Gemälde auf dramatische Weise festgehalten. Picasso empörte sich gegen die maßlose städtebauliche Aktivität im Cannes der 1960er Jahre, die hier durch einen rostbraunen Kran in der Abenddämmerung versinnbildlicht wird.

Während die Komposition des Gemäldes größtenteils von dunklen Farben dominiert wird, erscheint als Kontrast hierzu von rechts ein Licht, das den Blick des Betrachters auf einen „weißen Fleck“, einen stilisierten Vogel lenkt, der auf die berühmte Friedenstaube (Colombe de la paix) verweist, die Picasso 1949 für die weltweite Friedensbewegung Mouvement mondial des partisans de la Paix schuf.

Bevor dieses großformatige Gemälde entstand, fertigte Picasso zunächst mehrere kleinformatige Studien von Tauben an. Der mittlere Teil des Bildes mit dem Strauch, in dem sich Tauben befinden, wurde in dem auf Leinwand ausgeführten Ölgemälde Tauben vor dem Fenster (Pigeons devant la fenêtre) mit den gleichen Teilen des schmiedeeisernen Geländers übernommen.

Bei der Landschaft handelt es sich um ein Bild im Bild, um eine innere Landschaft, ein Konzept, das der Künstler in den 1950er Jahren in Anlehnung an die „innere/äußere“ Landschaft von Henri Matisse (1869-1954) entwickelte, bei der das Äußere in das Innere eindringt.

Text | CC BY-NC | Malgorzata Nowara

Bei dem Gemälde Ansicht von Cannes in der Abenddämmerung (Paysage de Cannes au crépuscule) handelt es sich um ein spätes Werk Pablo Picassos (1881-1973), einer der großen Meister der modernen Kunst. Das oben rechts in roter Farbe signierte Gemälde ist das einzige Werk des Künstlers in einer öffentlichen Sammlung in Luxemburg.

Das großformatige Bild, das auf der Rückseite datiert ist (30.03.60), zeigt die Aussicht vom Balkon der Villa La Californie, die der Maler in Cannes bewohnte. 1955 zog Picasso, der in einem großen Atelier Licht, Natur und Inspiration suchte, mit seiner Lebensgefährtin Jacqueline Roque dort ein. Er lebte hier bis 1961.

Nach dem Bau eines Gebäudes, das z.T. die Sicht auf das Meer versperrte, zog Picasso von Cannes nach Mougins, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb. Diese Entwicklung ist in diesem sehr kritischen Gemälde auf dramatische Weise festgehalten. Picasso empörte sich gegen die maßlose städtebauliche Aktivität im Cannes der 1960er Jahre, die hier durch einen rostbraunen Kran in der Abenddämmerung versinnbildlicht wird.

Während die Komposition des Gemäldes größtenteils von dunklen Farben dominiert wird, erscheint als Kontrast hierzu von rechts ein Licht, das den Blick des Betrachters auf einen „weißen Fleck“, einen stilisierten Vogel lenkt, der auf die berühmte Friedenstaube (Colombe de la paix) verweist, die Picasso 1949 für die weltweite Friedensbewegung Mouvement mondial des partisans de la Paix schuf.

Bevor dieses großformatige Gemälde entstand, fertigte Picasso zunächst mehrere kleinformatige Studien von Tauben an. Der mittlere Teil des Bildes mit dem Strauch, in dem sich Tauben befinden, wurde in dem auf Leinwand ausgeführten Ölgemälde Tauben vor dem Fenster (Pigeons devant la fenêtre) mit den gleichen Teilen des schmiedeeisernen Geländers übernommen.

Bei der Landschaft handelt es sich um ein Bild im Bild, um eine innere Landschaft, ein Konzept, das der Künstler in den 1950er Jahren in Anlehnung an die „innere/äußere“ Landschaft von Henri Matisse (1869-1954) entwickelte, bei der das Äußere in das Innere eindringt.

Text | CC BY-NC | Malgorzata Nowara

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