Full text: Empreintes 02

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Bertrange (2) – „Eelemerkopp“ [H70687; R75880] – Ge- 
meinde Bertrange, ein Kalkbrennofen, Zeitstellung: kon- 
struktionsbedingt neuzeitlich (19. Jh.[?]); Lit.: GKA (2004) 
199. 
Beyren (3) – „Ortsdurchfahrt“ [H92051; R77416] – Gemein- 
de Flaxweiler; Rest eines Kalkbrennofens, die nördlich der 
Fundstelle gelegene Flur trägt den Namen „Kallekbësch“; 
Zeitstellung: undatiert-neuzeitlich (?). 
Contern (6) – „Weiergewann“ [H83776; R73172] – Gemein- 
de Contern; ein Kalkbrennofen zwar in der Nähe einer römi- 
schen Fundstelle, die Flur trägt jedoch den Namen „Alekal- 
lek“; Zeitstellung: undatiert. 
Marienthal (20) – „Anc. Monastère“ [H72357; R86132] – 
Gemeinde Tuntange; ein Kalkbrennofen aufgrund von Fun- 
den im Zusammenhang mit dem Klosterneubau; Zeitstel- 
lung: ab 1695 bis 1725. 
25 
Strassen (13) – „rue de la Chapelle“ [H72500; R76175] – Ge- 
meinde Strassen; ein Kalkbrennofen; Zeitstellung: neuzeit- 
lich (?). 
Gruppe	4 
Undatierte Anlagen der Kalkherstellung in unmittelbarer 
Nähe zu römischen Fundstellen. 
Burmerange (4) – „Kiemheck“ [H90990; R61430] – Gemein- 
de Burmerange; Reste von mindestens drei Kalkbrennöfen in 
ca. 250 Meter Entfernung zur nächsten römischen Fundstel- 
le; Zeitstellung: undatiert-römisch (?) 
Mamer (18) – „Woosen“ (H76710; R70585) – Gemeinde 
Mamer; Kalkbrennofen und Ablöschgrube unmittelbar ne- 
ben dem Thermengebäude des römischen Vicus Mamer; 
Zeitstellung: nachantik (vermutlich mittelalterlich oder früh- 
neuzeitlich); Lit.: Metzler (1975) 429ff. 
Mondorf (8) – „Dudent“ [H89875; R64350] – Gemeinde 
Mondorf-les-Bains; Reste von zwei Kalkbrennöfen mit Frag- 
menten römischer Ziegel in unmittelbarer Nähe zur Fund- 
stelle; Zeitstellung: undatiert-römisch (?). 
Schieren (9)– „Um Kâschtel“ [H74835; R99742] – Gemeinde 
Schieren; Rest eines Kalkbrennofens in einer Baugrube mit 
römischem Fundmaterial; Zeitstellung: undatiert-römisch 
(?); Lit.: Krier (2002) 66 u. Schoellen (1997) 147ff. 
Schieren (10) – „Wieschen“ [H75149; R98920] – Gemeinde 
Schieren; zwei Kalkbrennöfen unterhalb der römischen Villa; 
Zeitstellung: undatiert-mittelalterlich (?); Lit.: Schoellen 
(1997) 147ff. 
Welfrange (17) – „Am Pesserchen/Dellt“ [H88037; R66675] – 
Gemeinde Dalheim; Reste von drei Kalkbrennöfen 380 bzw. 
550 Meter von zwei römischen Villen entfernt; Zeitstellung: 
undatiert-römisch (?). 
Gruppe	5	 
Anlagen der Kalkherstellung mit unklarer Zeitstellung 
Altwies (1) – „Gréissen“ [H84660; R 64870] – Gemeinde 
Mondorf-les-Bains; ein Kalkbrennofen; Zeitstellung: undatiert. 
Christnach (5) – „Ortsdurchfahrt“ [H87165; R94320] – Ge- 
meinde Waldbillig; Batterie von fünf Kalkbrennöfen; Zeit- 
stellung: undatiert. 
Hellange (7) – „Schrondhauf“ [H78710; R63393] – Gemein- 
de Frisange; Reste eines kleinen Kalkbrennofens; Zeitstel- 
lung: undatiert. 
Stadtbredimus (12) – „Kummert“ [H94100; R71700] – Ge- 
meinde Stadtbredimus; ein Kalkofen; Zeitstellung: undatiert 
(Abb.	10). 
Bei den Fundstellen der Gruppe 4 bleibt unklar, ob es sich 
um römische Anlagen gehandelt hat oder um nachantike 
Kalkbrennöfen inmitten römischer Ruinen. Zeugnisse von 
mittelalterlichem und frühneuzeitlichem Recycling finden 
sich sowohl in schriftlichen wie auch in archäologischen 
Quellen zur Genüge 26. Die genannten Anlagen sind nicht 
zwingend als Einzelöfen zu interpretieren, in denen kurz- 
zeitig das Kalksteinmaterial, Marmor- sowie Putzfragmente 
einer römischen Fundstelle abgebaut und zu Kalk verarbeitet 
wurden. Gerade die Funde in Burmerange und Welfrange, 
mit drei Öfen, Mondorf und Schieren, mit jeweils zwei Öfen 
weisen auf einen längerfristigen, gewerblichen Abbau an- 
tiken Baumaterials hin, wie sie vielerorts 
27 
vorkamen. Eine 
genaue Untersuchung dieser Fundstellen hinsichtlich grund- 
herrschaftlich erteilter Privilegien zur Ausbeutung antiker 
Trümmerstätten steht hierbei noch aus. 
Bei Betrachtung der Verteilungskarte (s.	 Abb.	 8) wird eine 
Forschungslücke offensichtlich. Obwohl auf der östlichen 
25 
 Persönliche Mitteilung von Ch. BIS-WoRCH. 
26 
 Ein Beispiel aus Trier gibt E. GoSE mit einem mittelalterlichen Kalkbrennofen 
aus einem gallo-römischen Umgangstempel des Altbachtals (Bau 1/2, 
Planausschnitt II) GoSE (1972) 45. Eine detaillierte Auflistung solcher Anlagen 
liefert CLEMENS (2003) 210ff. 
27 
 CLEMENS (1989) 29-47.
	        
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