Full text: MuseoMag 2025_01

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MuseoMag   N°I 2025 
Ein Dokument beeindruckt besonders, der handgezeichnete Ausstellungsplan der ersten Ausstellung 1945. 
„D‘HAUS VERLÉIERT NÄISCHT!“ 
Alte wiederentdeckte Dokumente vervollständigen das Ausstellungsarchiv 
Wer archiviert, besitzt nicht nur eine Sammlung, 
sondern weiß, was sie umfasst. Die „Wiederent- 
deckung“ der in diesem Artikel vorgestellten Doku- 
mente ist ein gutes Beispiel dafür. Das Museum 
verfügte lange Zeit nicht über eine funktionierende 
zentrale Archivabteilung, weshalb wichtige Doku- 
mente oft in verschiedenen Abteilungen aufbewahrt 
wurden, das Wissen um ihre Existenz – und ihren 
Aufbewahrungsort – aber immer wieder verloren 
ging, wenn das Personal wechselte. Seit 2022 hat 
das Archiv die Möglichkeit, digitale Inventare zu er- 
stellen, welche im Laufe des Jahres 2025 auch der 
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. 
Allerdings konnte ein großer Teil der Dokumente 
noch nicht erfasst werden. So überrascht es nicht, 
dass gelegentlich neue alte Dokumente auftauchen. 
Selten sind diese jedoch so besonders wie jene, 
denen wir diesen Artikel widmen. 
EIN SCHATZ AUS DEM DEPOT 
Bei einem Besuch im Depot des Museums wurde 
uns von Dokumenten berichtet, die bei Inventari- 
sierungsarbeiten aufgetaucht waren. Begeistert von 
der Aussicht, neue Erkenntnisse über die Geschichte 
des Museums zu gewinnen, wurden die Dokumente 
umgehend dem Archiv übergeben. Es handelt sich 
um einzigartige Dokumente über Ausstellungen aus 
der Zeit vom Kriegsende bis in die 1970er Jahre. 
Besonders hervorzuheben ist die Akte zur Aus- 
stellung „Aullen an Aullebecker“ (dt: Keramik und 
Töpfer, Aule kommt vom lateinischen aula und be- 
zeichnet einen Krug). Bisher wussten wir von der 
Existenz dieser Ausstellung, die vom 2. bis 8. April 
1945 stattfand, lediglich aus zwei Quellen: Sie 
wurde in einer Auflistung von Ausstellungen in dem 
jahresübergreifenden Bericht „Le Musée de l’État 
(Archéologie, Art, Histoire, Ethnographie) en 1945- 
1955“ des ersten Direktors Joseph Meyers genannt. 
Darüber hinaus wurde sie in der Chronik von Marcel 
Heuertz, dem Nachfolger von Joseph Meyers, er- 
wähnt. Heuertz betont, dass es sich hierbei um die 
erste öffentliche Ausstellung nach dem Umzug der 
Sammlung aus dem Museum in Pfaffenthal in das 
Gebäude am Marché-aux-Poissons handelte. Es 
war außerdem die erste Ausstellung nach der Be- 
freiung Luxemburgs, und sie fand zu einem Zeit- 
punkt statt, als der Zweite Weltkrieg noch nicht zu 
Ende war. 
© 
éric chenal
	        
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