3 04 ‘ 2022 museomag
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
Mit dem Anfang des Schuljahres starten traditionsgemäß
auch unsere Museen in eine neue Saison. Dies belegen
in der aktuellen Ausgabe unseres museomag gleich zwei
Beiträge: Auf den Seiten 4-5 berichtet Katja Taylor über
die erste Retrospektive zum Werk des luxemburgischen
Malers Gast Michels (1954-2013), welche das MNHA in
enger Zusammenarbeit mit dem Cercle Cité und den
Söhnen des Künstlers zusammengestellt hat. Sie wird
am 6. Oktober sowohl am Place d’Armes wie auch am
Fischmarkt ihre Tore öffnen. Darüber hinaus erwartet
Sie ab dem 15. Dezember am Fischmarkt ein weiteres,
spektakuläres Projekt. Für die Ausstellung Inspired
by Steichen ist es uns in der Tat gelungen, weltweit
erstmalig den belgischen Bildhauer Hans Op de Beeck
und den niederländischen Fotografen Erwin Olaf zu
einem gemeinsamen Kunstprojekt zusammenbringen:
Mehr darüber aus der Feder von Ruud Priem auf den
Seiten 9-11.
Die mit großem Publikumserfolg und erheblichem
Medienecho bereits seit dem 8. April laufende
Ausstellung Luxemburgs koloniale Vergangenheit
hinterlässt ebenfalls ihre Spuren: Auf den Seiten 6-8
interviewt Régis Moes den luxemburgischen Juristen
Michel Erpelding zur Frage heutiger juristischer
Verantwortlichkeiten bezüglich der Verbrechen der
Kolonialzeit. Sonia da Silva spürt dagegen auf den
Seiten 19-21 den wirtschaftlichen Folgen der Kolonialzeit
am Beispiel der Kaffeeproduktion nach. Ausgangspunkt
hierfür war eine Begegnung mit Joachim Munganga,
dem Gründer der kongolesischen Kaffee-Kooperative
SOPACDI, den wir anlässlich der Eröffnung der
Ausstellung in Luxemburg begrüßen konnten.
Auch unsere Sammlungen kommen nicht zu
kurz, denn gleich zwei Beiträge sind diesem Thema
gewidmet. So berichtet Cécile Arnould auf den Seiten
12-13 über eine wertvolle Medaille, die aktuell in der
Ausstellung Collect10ns 2012-2022 im M3E zu sehen ist,
und Ruud Priem stellt auf den Seiten 16-17 ein Portrait
vor, das unser Museum auf der diesjährigen TEFAF in
Maastricht erwerben konnte. Seine Recherchen haben
ergeben, dass es sich bei der Dargestellten wohl um
Peg Woffington (ca. 1714-1760), irische Schauspielerin
und Society-Star ihrer Zeit, handelt, und beim Gemälde
somit um eines der Hauptwerke von James Latham
(ca. 1696-1747), des „irischen Van Dyck“. Auch dieses
charmante Gemälde wird in Kürze im Portraitraum auf
der 3. Etage zu sehen sein.
Ohne direkten Bezug zu unseren Sammlungen
aber deswegen nicht weniger interessant ist das
Interview, das Simone Feis mit dem deutschen Autor
Tom Hillenbrand führen konnte. Seine mittlerweile
schon 7 Bände umfassende Xavier-Kieffer-Krimiserie
spielt in Luxemburg-Stadt. Die Hauptfigur betreibt ein
Restaurant in einem historischen Festungsgebäude in
Clausen, also unweit der Hielepaart, Sitz unseres Centre
de documentation sur la forteresse. Das Interview finden
Sie auf den Seiten 22-23 unseres Magazins.
Last but not least: Am 8. Oktober laden die sieben
Staater Muséeën erneut zur Museumsnacht ein, dem
jährlichen Highlight, das sich Kultur- und Museums-
Liebhaber nicht entgehen lassen sollten. Sie können
uns von 17 Uhr bis 1 Uhr morgens besuchen. Die 21.
Ausgabe erwartet Sie mit einem speziellen Programm
aus Führungen, Musik, Performances, Workshops und
kulinarischen Überraschungen. Wir hoffen sehr, Sie dort
begrüßen zu können!
Kommen Sie gut und gesund in den Herbst, auf recht
bald in einem unserer Museen!
MICHEL POLFER
MUSEUMSDIREKTOR
©
éric chenal