36 museomag 04 ‘ 2017
eine apotheke im museum…
marc bruck, apotheker aus redingen, ist wieder Zu gast im mnha -
am 26. oktober referiert er über arZneimittel Von damals
©
mnha
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tom
lucas
Bei der Wiedereinrichtung der Apotheke von Nicolas Lechen (1788-1845) aus dem Jahr 1833 im Wiltheim-Flügel des MNHA
Der Apotheker Marc Bruck aus Redingen hat sich bereit
erklärt, anlässlich der Wiederaufstellung der Apotheken-
einrichtung von Nicolas Lechen (1788-1845) aus dem
Jahr 1833 zwei Abendvorträge im MNHA zu halten.
Der erste fand bereits am 21. September statt und
stieß auf reges Interesse, am 26. Oktober um 18.30
Uhr referiert Herr Bruck nun auf Luxemburgisch zum
Thema „All déi Nimm, all déi extra Saachen…
D’Arzneimëttele vun deemools“. Im Vorfeld hat er
einige Fragen beantwortet.
Herr Bruck, warum haben Sie sich mit diesem Aus-
stellungsobjekt beschäftigt?
Ich hatte vor einiger Zeit einen Aufsatz über die medi-
zinische Versorgung der Bevölkerung der Hauptstadt
Luxemburg im 19. Jahrhundert veröffentlicht. Darin
ging es um das Bürgerspital und natürlich auch um die
Apotheke Lechen, die dort 1845 einen neuen Aufstel-
lungsort fand, nachdem der Besitzer verstorben war.
Daher wurde ich seitens des Museums gebeten, die
Apotheke der Öffentlichkeit vorzustellen, wenn sie
nach fast achtjähriger Unterbrechung wiedereröffnet
wird. Sie hat übrigens im Keller der ehemaligen Adels-
und Bürgerhäuser, die zum Museum gehören, einen
idealen neuen Aufstellungsort gefunden. Ich habe
spontan zugesagt, denn ich meinte, die beiden Vor-
tragsthemen wären leicht zu erarbeiten. Schließlich
hatte ich mich bereits ausführlich damit auseinander-
gesetzt und verfügte über Vorwissen.
War dem so?
Nein! Spezifisch luxemburgische Dokumente zum
Apothekenwesen aus der ersten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts und aus dem vorhergehenden Jahrhundert
sind extrem selten, somit auch Archivalien, die konkret
über Nicolas Lechen Auskunft geben. Hingegen sind
Quellen aus dem Ausland über eben diese Zeitspanne
recht ergiebig. Aber inwieweit sind sie im Hinblick auf
die hiesigen Verhältnisse aussagekräftig? Und je mehr
man recherchiert, umso mehr Fragen stellt man sich …
Welches Fazit ziehen Sie daraus?
Meine beiden Vorträge sind nur der Anfang der
Bearbeitung eines Themenkomplexes, an dem weiter
geforscht werden muss. Es ist ein work in progress.
Aber es ist meiner Meinung nach dennoch wichtig, die
bisherigen Erkenntnisse öffentlich vorzustellen statt nur
für sich zu forschen.