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tionem war und ist. […] Was Luxemburg wann und wie in
dieser Vitrine ins rechte Licht rückte, ist eine Frage, auf die es
im Wandel der Zeit durchaus divergierende Antworten gab.
Sie alle aufgespürt und mit sprechenden Exponaten sinnfäl-
lig präsentiert zu haben, ist das große Verdienst der Ausstel-
lungsmacher, die sich mit Lancierung dieses präzedenzlosen
Projektes in ausgiebige Archivarbeit und teilweise detektivi-
sche Spürarbeit stürzen mussten, da es schlichtweg keinerlei
Dokumentation gab, an die sie hätten anknüpfen können.“
Die Journalistin hob auch hervor, dass der Katalog, der auf-
grund seines Inhalts und seiner Gestaltung verdiene, mehr
als einmal zur Hand genommen zu werden, auf spannende
Weise sichtbar werden lasse, „wie sich die Interessen des
Landes zwischen selbstbewusster wirtschaftlicher Potenz, af-
firmativer politischer Neutralität und/oder wehrhaft betonter
Eigenständigkeit auf der einen und künstlerischer, gestalte-
rischer, kultureller und gesellschaftlicher sowie touristischer
Attraktivität auf der anderen Seite auffächerte und von Mal
zu Mal mehr oder minder stark verschoben.“
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Noch eine weitere Art von Feedback freut uns ganz beson-
ders. Seit Beginn der Ausstellung erreichten uns immer wie-
der Anrufe oder Briefe von interessierten Besuchern, sowohl
Laien als auch Fachleuten, die uns zusätzliche Informationen
mitzuteilen wussten. Nur beispielhaft sei erwähnt, dass Lu-
xemburg Waren im Wert von 724.000,- belgischen Franken
nach New York verschiffte, wie einer Transportliste für die
Versicherung zu entnehmen ist, die alle Produkte einzeln
aufführt. Außerdem erhielten wir Hinweise dazu, welche
Gemälde nach der New Yorker World’s Fair dem früheren
Botschafter Joseph E. Davies und dem Präsidenten Franklin
D. Roosevelt geschenkt wurden. Nach dieser Quelle handel-
te es sich um eine Ansicht der Stadt Luxemburg von Ernest
Wurth und um eine Darstellung des Schlosses Clervaux von
J. Meyers. Diese Dokumente und Informationen waren uns
zuvor nicht bekannt. Und – so bleibt zu hoffen – es werden
noch weitere wichtige Bausteine zur Erschließung dieses The-
mas und damit der Luxemburger Geschichte auftauchen…<
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May: Großes staunen über einen „Kleinen“. „Un petit parmi les grands“:
MNHA-Expo verfolgt Luxemburg auf den Weltausstellungen 1851-2010, in:
Lëtzbuerger Journal, Jg. 63, Nr. 171, 4./5. september 2010, s. 16.