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Empreintes 
2008 
Ausstattung der entdeckten Gebäude. Außer den Mauer- 
resten wurden zwei römische Brunnen und mehrere antike 
Abwasserkanäle freigelegt (Abb.	3). Die Sohlen der Brunnen 
lagen bei 390,17 m bzw. 388,60 m NN, also auf einem ähn- 
lichen Niveau wie die im Vorjahr freigelegten Brunnen in der 
Flur „Im vordersten 
Meesch“ 1. 
Brunnen 1 enthielt u.a. über 
sechzig Haarnadeln aus Bein bzw. deren Fragmente. In Brun- 
nen 2 kamen die Reste des ersten in Luxemburg gefundenen, 
hölzernen Schreibtäfelchens sowie eine zerbrochene, sehr na- 
turalistisch gearbeitete Stierterrakotte zutage (Abb.	4	und	Abb.	5). 
Die Schreibtäfelchenreste wurden zwecks Restaurierung 
und Entzifferung zu den Spezialwerkstätten des Römisch- 
Germanischen Zentralmuseums Mainz (D) 
gebracht 2. 
Wei- 
tere Fundstücke vom Grabungsbeginn 2007 sind Schmuck 
und Alltagsgerät aus Bronze (Ringe, Anhänger, Fibeln, Löf- 
fel, Schlüssel), Gegenstände aus Bein (Nähnadeln, Spielstei- 
ne), Glas, Blei und Eisen sowie große Mengen zerbrochener 
Keramik. Fünf Terrakotten-Fragmente (weibliche Gott- 
heiten) sprechen für die Ausübung eines Kults in der unmit- 
telbaren Umgebung (Haus-Altar ?). Die am „Neien Hemstler 
Wee“ entdeckten Baustrukturen datieren nach Ausweis der 
76 gefundenen römischen Münzen zwischen der Mitte des 
1. Jahrhunderts und dem letzten Drittel des 4. Jahrhunderts 
n. Chr. 
Abb.	3		Brunnen 2 mit Gebäude- und Kanalresten (© MNHA). 
Abb.	5		Stierterrakotte (© MNHA). 
Abb.	4		Fragmente des Schreibtäfelchens im unrestaurierten Zustand 
(ca. 19 cm breit) (© MNHA).
	        
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