Im Herbst 1921 stellt Nico Klopp erstmals im Salon des CAL
(Cercle-Gebäude) elf Werke aus : fünf Olgemälde, vier Zeichnungen und
zwei Graphiken, und zwar neben Jos. Kutter, der schon seit 1914 mit-
macht. Seine wohl anheimelnden, aber in etwas dumpfem Grundton
gehaltenen Bilder bringen ihm kaum viel Ruhm noch Geld ein.
Und doch ist er im nächsten Salon (16.6.-10.7.1922) wieder dabei, mit
sechs Mosellandschaften in Ol und vier Holzschnitten. Sein Erfolg ist
diesmal nicht größer.
Von nun an versucht unser «Hungerkünstler» wie die meisten sei-
ner Kollegen, eine gesicherte Anstellung zu finden, die ihm nur Zeit
genug für seine Kunst lassen soll. Nach gründlicher Vorbereitung stellt
er sich 1922 dem Zeichenlehrerexamen für die Mittelschule, verliert
jedoch die Nerven während des Wettbewerbs... und steckt auf.
«Was hätte ich alles gemalt in der Zeit, wo ich da ochste bis zur
Bewußtlosigkeit ! Freier Maler will ich bleiben !» schlußfolgert er trotz
seiner mißlichen Lage®.
Überzeugt, daß er nunmehr ein «fertiger» Landschaftsmaler ist,
widersteht er u. a. Sünnens Verlockung, zu ihm nach Düsseldorf zu
kommen : was bedeutet ihm schon der «alte Schlendrian der Akademie»
oder das Großstadtleben ? Ihn inspiriert doch vor allem die
Moselheimat !
43 - Zitat aus M. Reckinger.
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