Volltext: Nico Klopp

Künstlertum» kommt in seiner Korrespondenz Anfang der zwanziger 
Jahre immer wieder zur Sprache, ohne daß sich ein Ausweg abzeichnet*. 
Im Sommer 1921 arbeitet er dann beim Elvinger Kirchenmaler 
Nik. Brücher mit der Aussicht auf selbständige Aufträge. Doch die dü- 
stere und kalte Atmosphäre der Kirchenräume behagt dem Plein-air- 
Maler wenig. So klagt er z. B. über seine einsame Arbeit in der Beforter 
Kirche : «Habe ja doch mein Herz mehr an der Landschaft !»?. Oder 
etwa zur gleichen Zeit : «Ich war per Rad nach Senningen. Kirche längst 
vergeben. Gott sei Dank !»*. Auch mit Entwürfen zu Kirchenfenstern 
(z. B. Jeanne d’Arc in Rüstung) oder weltlichen Wandmalereien (z. B. 
drei nackte Tänzerinnen) befaßt er sich damals*. Größere Kartons 
davon möchte er in Düsseldorf ausführen, weil dort Aktmodelle (für 
weniger Geld und ohne kleinstädtischen Klatsch !) sowie Rüstungen 
und Kostüme der Akademie verfügbar sind. «Notfalls kann J. Sünnen 
Modell stehen !» meint er schließlich“. 
38 - «Gern will ich auf Künstlerruhm verzichten, wenn ich mein inniges Familienleben wieder habe» ; schreibt er 
am 21.11.1920 an seine Frau, aber auch : «Liebling, wenn man mir diese Kunst nimmt, so werde ich bald ster- 
ben» ; Zitat aus M. Reckinger. 
39 - Brief vom 1.7.1921, zitiert in M. Reckinger. 
40 - PS. eines undatierten Briefes aus dem NI. N.K. 
41 - Vgl. aquarellierte Skizzen in der S. H.-Klopp. 
42 - Undatierter Brief aus dem NI. N.K. 
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