Full text: Nico Klopp

Auf dem ansehnlichen Rahmen ließ der Erwerber N. Moes, ein treuer 
Förderer Klopps, seine Devise «Ora et Labora» in Messing eingra- 
vieren* (Abb. 4). Ein gleichzeitiges, ganz ähnliches Panorama, 
das, 1n Remich ausgestellt, ein «Tagesgespräch» laut Klopp darstellt, fin- 
det für 500 Fr. keinen Liebhaber ! «Hätten die Leute Wein verkauft, das 
Bild wäre längst fort!»”. Es landet schließlich, wie andere nachher, bei 
seiner Schwester, die ihm übrigens in dieser schwierigen Zeit öfters aus 
der Patsche hilft”. Ab und zu bringt der Verkauf eines Bildes oder eini- 
ger Holzschnitte ihm etwas Geld, was natürlich ohne die Erträge aus 
dem Hühnerstall” und dem Garten kaum zum Unterhalt seiner Familie, 
an der er sehr hängt, genügt. Das Dilemma : «Familienleben oder 
33 - Zitate in : Ger Maas, Nico Klopp, der Poet unter unsern Malern, Revue 1959, 6, s. 8 : «Diese ganze Woche 
male ich von morgens bis abends an dem Bild für M. (= Moes). In einigen Tagen bin ich fertig. Ich habe die 
ganze Landschaft herbstlich gestimmt ; die letzten Strahlen der untergehenden Sonne beleuchten die Figuren in 
wunderbaren warmen Tónen. Habe nur noch den Pflüger, Pflug und Acker zu malen. Ich male mit solcher 
Freude daran, mit Leib und Seele, denke immer an mein Bild, gehe immer an mein Bild, gehe kaum zum Essen 
mittags, um ja nur keine Zeit zu verlieren. Die Landschaft in den feinen, braunen Tönen ist prächtig, dann erst 
die Frau mit den Ochsen, ich staune...» Und ein paar Tage später : «Dann muß ich jetzt die Bäume im Garten 
putzen und tünchen und den Garten graben, es ist mir jetzt wieder eine körperliche Erholung zu arbeiten, nach 
dem ich dieses Bild gemalt habe. Das Bild ist bei Herber (= Geschäft in der Brückenstr., neben J.-P. Klopps 
Hotel) ausgestellt und nimmt genau das ganze Fenster in der Breite ein». 
34 - Das Schaufenster der Eisenhandlung Moes stand dem Maler öfters zum Ausstellen seiner Werke zur Verfügung. 
35 - Zitat von N. K. in G. Maas, S. 8. Die Absatzschwierigkeiten, der Preisverfall und, nach der 21er 
Jahrhunderternte, die Reblausinvasion sowie die Mifternten der 20er bieten in der Tat ein wenig kulturfreund- 
liches Klima an der Mosel. Vgl. N. Kieffer in : Le Vignoble luxembourgeois, Schwebsingen 1956, S. 36. 
36 - Noch heute in der bedeutenden Klopp-Sammlung Weber-Woltz. 
37 - An die 100 Stück soll er zeitweise gehalten haben ; eine handschriftliche Aufstellung zeigt, daß er es auch 
mit der Entenzucht in einem Apparat für künstliche Brut versucht hat ; vgl. Nl. N. K. MNHA, Inv. 1988-113-384. 
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mit dem Stromberg im Hintergrund, Öl - 1924 (MNHA) - Kat. Nr. 59. 
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