Wie Nico Klopp den Besuch der Luxemburger Handwerkerschule
mit dem gleichzeitigen Studium in Köln vereinbart, ist unklar”. In die
Königlich-Preußische Kunstakademie zu Düsseldorf tritt er jedenfalls
erst im Herbst 1916 ein?. Dort heißt es nun nach der klassischen Manier
vor allem anatomische Zeichnungen, Aktstudien mit Bleistift, Tusche,
Kohle und Pastell nach lebendem Modell oder Gipsabgufs auszuführen.
Eine Fülle solcher, oft signierter und datierter Blätter zeigen technische
Fertigkeit und schnelle Fortschritte des kunstbeflissenen Moselaners?
(Abb. 6). Einige seiner damaligen «Charakterköpfe» muten an, als seien
sie aus Holz gehauen ; sie verraten bereits den Hang des Künstlers zum
«expressionistischen» Holzschnitt, den zu meistern er in seiner
Weimarer Zeit bestrebt ist.
Angesichts seiner Begabung für menschliche Darstellungen ist die
Frage berechtigt, warum sie ın Klopps Gemälden später so wenig Raum
einnehmen im Gegensatz z. B. zu Jos. Kutters Werk”.
20 - Nicht immatrikuliert an der Handwerkerschule, belegt N. Klopp dort als «éléve libre» wohl nur ihm zusa-
gende Kurse (Auskunft von Herrn. J. Kunnert).
21 - Laut dem von Prof. Keller am 3.7.1918 ausgestellten Zeugnis besucht N.K. ab 9.10.1916 die 4. Klasse, wo er
«mit anerkennend ernstem Fleiß gearbeitet und gute Fortschritte gemacht hat». Ein weiteres Zeugnis vom
18.3.1918 beweist, daß er sein Examen für Knochenlehre mit Auszeichnung bestand ; vgl. Nl. N.K.
22 - Vgl. Fn. 13 ; seine, die Initialen N u. K kombinierende Signatur ist hier schon üblich.
23 - Vgl. u.a. M. Raus, S. 26-28, Porträts des Großvaters (S. W.-Woltz) oder seiner Frau (S. H.-Klopp) sind
Ausnahmen im Werk des Malers ; in seiner Graphik hingegen kommen Menschengestalten häufiger vor.
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