Distinction honorifique
20. JahrhundertSilber Émaillé Eisen
Bei den Orden handelt es sich um Auszeichnungen, die zur Anerkennung eines Verdienstes oder im Rahmen diplomatischer Tätigkeiten von einem Staat verliehen werden. Der Empfänger kann unter Beachtung bestimmter Regeln ein solches an einem Band befestigtes metallenes Ehrenzeichen (Kreuz oder Medaille) tragen. Bei den Ordensabstufungen wird häufig wird zwischen Militär- und Friedensklasse unterschieden.
Zu dieser bemerkenswerten Sammlung gehören rund 40 Auszeichnungen, die Joseph Bech (1887-1975) im Laufe seiner politischen Laufbahn erhielt. Der aus Diekirch stammende Rechtsanwalt, der bereits 1914 zum Abgeordneten gewählt wurde, gilt als einer der „Väter Europas“. Er durchlebte beide Weltkriege und vertrat Luxemburg sowohl während des Zweiten Weltkrieges als auch danach bei allen multilateralen Verhandlungen. Aus Überzeugung beteiligte er sich als Außenminister an der Gründung der Benelux-Union sowie der EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl). Als Bech 1959 aus dem Außenministerium schied, hatte er das Amt insgesamt 30 Jahre lang innegehabt. Von 1959 bis 1964 war er Präsident der Abgeordnetenkammer und zog sich anschließend mit 77 Jahren aus der Politik zurück. 1975 verstarb er, 11 Jahre nach seinem Rückzug aus der Politik.
Nach seinem Tod überließ Joseph Bechs Familie dem Museum sämtliche Auszeichnungen. Diese waren ihm zwischen 1924 (Großoffizier des Ordens des Sterns von Äthiopien) und 1960 (Großkreuz des Ordens Georgs I. von Griechenland und Großkreuz des Ordens der Krone von Thailand) verliehen worden. Bei den manchmal ungewöhnlichen, aber stets hohen Auszeichnungen handelt es sich in einigen Fällen um ganz besonders seltene und wertvolle Raritäten, wie z.B. das Großkreuz des Malteserordens, das ihm 1931 verliehen wurde.
Text | CC BY-NC | François Reinert und Cécile Arnould