Hürdenlauf - Der Start
2. Viertel 20 JahrhundertÖl auf HolzH x L: 152 x 206 cm
Der Startschuss ist gefallen. Die Läufer stemmen ihre Füße in den Boden und werfen ihr Gewicht nach vorne. Diese Feier der Leichtathletik gehört zu Jean Jacobys langjährigem und preisgekröntem Interesse am Sport. Vor 100 Jahren, bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris, gewann Jacoby die Goldmedaille für seine Serie "Drei Sportstudien", bestehend aus den Ölgemälden "Corner - Football", "Départ - Athlétisme" und "Rugby".
Es war Baron Pierre de Coubertin, der Begründer der modernen Olympischen Spiele, der 1904 vorschlug, die Kunst in das olympische Programm aufzunehmen. Dieser Vorschlag war Teil einer Rückbesinnung auf die Tradition des antiken Griechenlands, wo neben den sportlichen Wettkämpfen auch kulturelle Wettbewerbe veranstaltet wurden. So war die Kunst von 1912 bis 1948 Teil der Wettbewerbe.
Jacoby gewann zweimal die Goldmedaille bei den olympischen Kunstwettbewerben, 1924 und 1928 in Amsterdam. 1936 beschloss Jacoby, an den berüchtigten Olympischen Spielen in Berlin teilzunehmen, die von der Nazi-Propaganda beschmutzt wurden. Es war ein kläglicher Misserfolg. Keines seiner Werke gewann einen Preis. Der Künstler hatte 9 Kohlezeichnungen und ein Triptychon über den 110-Meter-Hürdenlauf vorgelegt, das als dekoratives Element in einem Clubhaus gedacht war und zu dem dieses Ölgemälde auf Holz gehört.
Text | CC BY-NC | Lisi Linster