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N°IV 2024 MuseoMag
DIGITALISIERUNG
bin – müssen zunächst im Museumsdepot ausfindig
gemacht und vor Ort begutachtet werden, um die in
der Datenbank vorhandenen Daten zu überprüfen,
gegebenenfalls zu korrigieren oder zu ergänzen.
Danach können die Objekte mit entsprechenden
Fotos auf MNAHA Collections hochgeladen werden.
Mein erstes Digitalisierungsprojekt im Museum be-
traf die außereuropäische Sammlung des MNAHA.
Es wurde letztes Jahr abgeschlossen und es sind
nun mehr als 300 Objekte dieser Sammlung online
zu sehen.“
Tina Pfeifer, Mitglied des Inventarteams und
Expertin für luxemburgische Keramik des 20.
Jahrhunderts: „Meine Aufgabe besteht darin, die
Vielfalt der Fayence-Sammlung unseres Museums
einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Hierbei konzentriere ich mich auf die Objekte des 20.
Jahrhunderts, über die ich auch eine Story auf der
Plattform Collections publizieren durfte. Ich arbeite
im Inventarteam und somit gehört es zu meinen Auf-
gaben, die Objekte nicht nur digital für die Nachwelt
zu erhalten, sondern auch durch eine genaue Inven-
tarisierung und die präventive Konservierung eine
optimale Lagerung zu garantieren. Neben unserer
Fayence-Sammlung, an der ich jetzt seit drei Jahren
arbeite, bin ich auch an weiteren Projekten beteiligt,
wie zum Beispiel am Möbel-Projekt oder an der
Aufarbeitung der außereuropäischen Sammlung,
wo ich ebenfalls – wie bei der Fayence-Sammlung –
fotografisch tätig bin.“
DIE UNVERZICHTBARE EXTERNE
UNTERSTÜTZUNG
Um die Digitalisierungsarbeiten gezielt und syste-
matisch voranzutreiben, greift das Museum auch
immer wieder auf externe Hilfe zurück. Entweder, um
größere Mengen von Metadaten für die Publikation
vorzubereiten, wie es zum Beispiel Anaïs Recken für
die Metadaten der archäologischen Sammlungen
getan hat, oder um tiefergehende Recherchen
durchzuführen, wie es bei Julia Niewind über die
in dem Werk The Portrait Society dargestellten
Künstler der Fall war.
Anaïs Recken, externe Hilfskraft Datenerfassung:
„Ich durfte bei der Online-Publikation der archäo-
logischen Sammlung des Museums helfen, indem
ich die von den Sammlungsbeauftragten vorbe-
reiteten Fakten zu Datierung, Herkunft, Beschaf-
fenheit usw. in die Museumsdatenbank übertragen
habe. Anschließend habe ich die Daten in alle auf
der Plattform vorhandenen Sprachen (DE, FR, EN)
übersetzt, wobei meine archäologische Ausbildung
nützlich war, wenn es um Unterschiede und Fein-
heiten bei den Fachbegriffen ging.
Im Anschluss an meine Arbeit für die archäolo-
gische Abteilung hatte ich außerdem die Gelegen-
heit, die Digitalisierungsabteilung bei der Ausrich-
tung des Events „Come browse with us“ anlässlich
des Relaunchs der Plattform im Oktober 2023 zu
unterstützen.“
Julia Niewind, externe Hilfskraft Recherche
und Datenerfassung: „Das erste Kunstwerk, das
Besucher/-innen sehen, wenn sie das National-
musée um Fëschmaart betreten, ist die 9 x 11 Meter
große Portrait Society des luxemburgischen
Künstlers Roland Schauls. Die riesige Installation
besteht aus 504 Bildnissen von Künstlern, die er
zwischen 1995 und 1998 gemalt hat, und kann mithilfe
von MNAHA Collections erkundet werden. Zu jedem
einzelnen Portrait habe ich die Biografie des dar-
gestellten Künstlers recherchiert und geschrieben,
alle sind in jeweils drei Sprachen online verfügbar.
Mit Collections werden so aus der anonymen Masse
individuelle Künstlerpersönlichkeiten. Auch für die
Story über das Museum Project – eine Sammlung
zeitgenössischer Fotografien, die das Museum 2021
für seine Sammlung geschenkt bekommen hat
– habe ich die Biografien der Fotograf/-innen re-
cherchiert und geschrieben und damit die Objekte
in ihren Entstehungskontext setzen können.“
NEUE WEGE DES AUSTAUSCHS DURCH
TECHNISCHE METHODEN
Um die sorgfältig recherchierten und geprüften
Metadaten auf der Plattform darstellen zu können
und beispielsweise für wissenschaftliche Analysen