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N°IV 2024 MuseoMag
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN
UND LESER,
Der Herbst ist da, und mit ihm ein spannendes
Programm voller kultureller Highlights in unseren
Museen. Wir freuen uns, Ihnen in dieser Ausgabe eine
Vielfalt an Ausstellungen, Workshops und spannenden
Einblicken hinter die Kulissen präsentieren zu können.
Auf Seite 4-5 führt uns die Assistenzkuratorin
der Abteilung Bildende Künste Lis Hausemer in
die neue Herbstausstellung ein, die dem Gewinner
des Lëtzebuerger Konschtpräis 2024, Marc Henri
Reckinger, gewidmet ist. Die Ausstellung präsentiert
ausgewählte Werken, die das starke politische
Engagement von Marc Henri Reckinger illustrieren.
Ein weiteres Highlight ist ein Triptychon von Francis
Bacon, welches derzeit in der Dauerausstellung
für moderne und zeitgenössische Kunst des
Nationalmusée um Fëschmaart zu sehen ist. Three
Studies for Portrait of George Dyer (1963) wird von der
Kommunikationsassistentin Katja Taylor auf Seite 6-9
genauer beleuchtet, wobei sie besonders auf seine
Darstellung queerer Liebe und die Persönlichkeiten
seiner Liebhaber eingeht.
Im Rahmen unserer historischen Ausstellung zur
Nelkenrevolution in Portugal dürfen wir Ihnen gleich
drei spannende Beiträge anbieten. Auf Seite 14-
17 gibt die Leiterin der Kommunikationsabteilung
Sonia da Silva einen Überblick über den Kontext der
portugiesischen Dekolonisation in Afrika und spricht
auf Seite 22-25 im Interview mit der renommierten
portugiesischen Journalistin Anabela-Mota Ribeiro,
die ebenfalls im Rahmenprogramm der Ausstellung
mitwirkt. Vera Herold teilt auf Seite 10-12 das Feedback,
das sie von Besucherinnen und Besuchern während
ihrer Führungen durch die Ausstellung gesammelt hat.
Diese vielseitigen Perspektiven lassen die Ausstellung
lebendig werden und laden zur Reflexion ein.
Ein besonderes Augenmerk legen wir in dieser
Ausgabe auch auf neue Technologien und deren
Anwendung in unseren Museen. Anaïs Recken stellt
auf Seite 18-19 den brandneuen 3D-Druck-Workshop
vor und gibt spannende Einblicke in die Möglichkeiten
dieser Technologie im Bereich der Inklusion. Solche
innovativen Ansätze öffnen neue Wege, Kunst und
Kultur für alle zugänglich zu machen.
Wie gewohnt gewähren wir Ihnen auch einen
Blick hinter die Kulissen unserer Arbeit. Die
Assistenzkuratorin der Abteilung Kunsthandwerk und
Volkskunst Isabelle Maas nimmt uns auf Seite 26-29
mit auf eine Entdeckungstour durch die Schränke im
Museumsbestand und deren Rolle in der Konservierung
und Präsentation unserer Sammlungen. Auf Seite 30-
33 berichtet die Leiterin der Digitalisierungsabteilung
Edurne Kugeler zudem über die Meilensteine, die wir
mit der Aufnahme des 10.000. Objekts auf unserer
Online-Sammlungsplattform Collections erreicht
haben.
Auch möchten wir Ihnen ein Gespräch von Lisi
Linster mit dem Schräiner Biwer auf Seite 34-37 ans
Herz legen, der von Lex Gillen in unseren beliebten,
theatralischen Führungen für die ganze Familie
verkörpert wird. Diese Führungen bringen Geschichte
auf spielerische Weise näher und sind ein Erlebnis für
Groß und Klein.
Erlauben Sie mir zum Schluss ein Wort in eigener
Sache. Sie lesen gerade mein letztes Vorwort zu
unserem MuseoMag, am Jahresende gehe ich nach
fast 19 Jahren in der Leitung des Nationalmuseums
in Pension. Einiges konnte in dieser Zeit geleistet
werden, aus einem Museum wurden drei, aus 40.000
Besuchern wurden 170.000. Vieles bleibt noch zu
tun. Für das Erreichte bedanke ich mich bei meinem
hervorragenden Team, aber auch bei Ihnen, unseren
Besuchern. Denn ohne das Publikum, ohne seine
Emotionen, Reaktionen und Anregungen, sind Museen
letztlich nur sinnlose Hüllen angefüllt mit Objekten.
Daher bitte ich Sie: bleiben Sie unseren Museen
gewogen!
MICHEL POLFER, DIREKTOR