3 01 ‘ 2020 museomag
EDITORIAL
Ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gekommen
und konnten über die Feiertage Kraft schöpfen für
eine neue Museumssaison! Im MNHA und im M3E
erwartet Sie ein – wie wir hoffen – abwechslungsreiches
Ausstellungsangebot und ein vielfältiges Begleit-
programm aus Vorträgen, Führungen und Workshops.
Sie finden hierzu im beiliegenden und
auf unserer Internetseite alle praktischen Informationen
auf einen Blick.
Am Fischmarkt steht zunächst einmal weiterhin unsere
parlamentarische Demokratie im Fokus. Anlässlich
des 100. Jahrestages der Einführung des allgemeinen
Wahlrechts in Luxemburg zeigen wir in Kooperation
mit der Abgeordnetenkammer eine große historisch-
politische Ausstellung zur Entwicklung des Wahlrechts
und des Parlamentarismus. Die Ausstellung selbst, die
öffentlichen Führungen sowie der Begleitband, aber
auch die zahlreichen anderen Aktivitäten rund um die
Ausstellung, erfreuen sich eines großen Zuspruchs beim
Publikum, auch und gerade bei Schulklassen (S. 26-27).
Aber während Sie dies hier lesen, arbeiten wir bereits
unermüdlich an neuen Ausstellungen. So können Sie
im MNHA ab dem 23. Januar eine erlesene Auswahl
spanischer Kunstwerke des Barock erleben, darunter
ein wohl außerhalb Spaniens weltweit einmaliges
Ensemble von acht „hyperrealistischen“ Skulpturen
Pedro de Menas, des „spanischen Bernini“. Aber auch
mit zeitgenössischer Fotografie, die wie Sie wissen in
unserem Programm regelmäßig vertreten ist, können wir
in diesem Frühjahr dienen: Am 19. März eröffnen wir in
den Räumen des Wiltheimflügels die erste Retrospektive
der bekannten niederländischen Foto-Künstlerin Carla
van de Puttelaar. Gewinnen Sie Einblicke in dieses
Projekt aus der Feder des Ausstellungskommissars Rudi
Ekkart auf den Seiten 8-9.
Im M3E steht am Jahresanfang im Rahmen von
„Et wor emol e Kanonéier…“ noch die Artillerie als
Gründungsfaktor des modernen Festungswesens
im Zentrum. Sie ist auch Thema einer im März von
unserem Dokumentationszentrum zur Festung
Luxemburg ausgerichteten wissenschaftlichen
Tagung ( , S. 24-26). Unser Team vom
Dokumentationszentrum zieht übrigens demnächst um,
standesgemäß in die von den Kollegen vom nationalen
Denkmalamt eigens hergerichtete „Hielepaart“. Lesen
Sie dazu das Interview mit Patrick Sanavia, dem
Direktor des Denkmalamtes auf S. 10-11. Frank Reinert
berichtet darüber hinaus auf den Seiten 14-15 über zwei
erstaunliche Funde, die im Zusammenhang mit der
Ausstellungsvorbereitung gemacht werden konnten.
Aber auch auf
dem Kirchberg ist
Neues für Sie in
Vorberei tung.
Begleiten Sie uns
auf den Spuren
der Luxemburger
in der Fremden-
legion! Mehr zu
diesem Ausstel-
lungsprojekt in
Zusammenarbeit
mit der Universität
Luxemburg / C2DH
auf Seite 27.
Auch in diesem
Heft bieten wir
Ihnen wie gewohnt
Einblicke hinter
die Kulissen der
Museumsarbeit
und in die
Zusammenarbeit
mit externen
Partnern: So er-
läutert auf den
Seiten 4-7 Claude
Scholtes vom
Centre hospitalier
du Nord in
Ettelbrück ein bislang auch international einmaliges
Unterfangen: die Untersuchung von Meisterwerken
barocker Holzskulptur mit modernsten bildgebenden
Verfahren aus der Medizintechnik. Der Blick ins Innere
unserer „Patienten“ hat dabei Erstaunliches zutage
gebracht! Ulrike Degen und Ralph Lange stellen in
ihren jeweiligen Beiträgen interessante Neuzugänge
in die Sammlungen vor: ein Porträt des Echternacher
Revolutionärs und „Tausendsassas“ Michel François
Joseph Muller (S. 22-24) bzw. einen wichtigen
Esszimmertisch von Nicolas Rob aus Hollerich (S. 18-21).
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Auf bald im Museum,
SEHR GEEHRTE
LESERINNEN UND LESER,
MICHEL POLFER
MUSEUMSDIREKTOR
© éric chenal