Full text: MuseoMag 2018_02

4 museomag   02 ‘ 2018 
Im Schreineratelier wird der Tisch aus dem Hotel Alfa poliert: eines von vielen Werken, die für die Ausstellung restauriert wurden. 
© 
éric 
chenal 
Jede Ausstellung bringt ihre eigenen Heraus- 
forderungen mit sich: Transporte wertvollster Kunst- 
werke aus dem Ausland, kulturelle und sprachliche 
Hürden oder Gestaltungsideen, die die Mitarbeiter 
unserer Ateliers vor nahezu unlösbare Probleme 
stellen. All dies spielt bei den Vorbereitungen 
zur Ausstellung „Art déco in Luxemburg“ glück- 
licherweise keine Rolle. Jedoch beschäftigt auch diese 
das Team des Museums schon seit geraumer Zeit. 
Die vielen kleinen und großen Entdeckungen bei 
Luxemburger Privatpersonen, im kirchlichen Besitz 
oder bei hiesigen Kulturinstitutionen waren (und sind 
weiterhin) zusammenzuführen. Einige dieser Werke 
mussten zudem im Vorfeld restauriert werden. 
WORUM GEHT ES IN DER AUSSTELLUNG? 
Luxus und Eleganz, edle Materialien und klare Formen, 
Dynamik und Modernität – all dies verbindet man 
heute mit dem schillernden Begriff „Art déco“. Vor allem 
die von einem Hauch Exotik umwehten, von flirrenden 
Mustern bestimmten und aus exklusiven Werkstoffen 
hergestellten kunsthandwerklichen Objekte dieser 
Epoche begeisterten 1925 auf der namensgebenden 
Exposition internationale des arts décoratifs et industriels 
modernes in Paris. 
Die Formensprache des Art déco unterscheidet sich 
in den einzelnen Ländern. Während beispielsweise in 
Frankreich vor allem Wert auf luxuriöse Materialien 
und ein edles Erscheinungsbild gelegt wurde, stand 
der Art déco in Deutschland unter dem Einfluss der 
schlichten und klaren Formen des 1919 gegründeten 
Bauhauses und ist früh geprägt von sozialen Aspekten. 
Und in Luxemburg? 
Dort war man verschiedensten Einflüssen ausgesetzt 
und auch den beiden genannten Strömungen 
gegenüber war man aufgeschlossen, wie das 1930 
von Gust Schopen im Bahnhofsviertel errichtete Hotel 
Alfa belegt. Es gab Zimmer in zwei verschiedenen 
Kategorien. Die „einfachen“ Zimmer waren mit damals 
topaktuellen, nüchtern funktionalen Stahlrohrmöbeln 
ausgestattet. Die Einrichtung der „luxuriösen“ Zimmer 
bestand hingegen aus aufwendigen, mit edlem Furnier 
belegten Möbeln aus Holz. Einige dieser Möbel 
gelangten 1997 in den Besitz des Nationalmuseums, 
wurden aber noch nie präsentiert. Die Ausstellung bot 
nun Anlass, einen Tisch zu restaurieren, so dass die 
DAS GUTE LIEGT OFT SO NAH 
DIE AUSSTELLUNG „ART DÉCO IN LUXEMBURG“ ENTSTEHT – ZU SEHEN 
VOM 27. APRIL BIS ZUM 4. NOVEMBER 2018
	        
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