Full text: Les époques gallo-romaine et mérovingienne au Musée d'histoire et d'art, Luxembourg

dieser Gräber befinden sich in einem Schaukasten in Gesell- 
schaft der Waffen aus zwei Bestattungen von Lorentzweiler. 
Die groBe Vitrine in der Wandnische zeigt unten das Grab 
eines Kriegers mit seinen vielfältigen Beigaben (82); be- 
achtenswert ist der Bronzeblechbeschlag mit eingestanzten 
Ornamenten eines Holzeimers aus Lorentzweiler. 
Auf den oberen Regalen sieht man Waffen, Werkzeuge, 
Beschläge, Schmuck, Keramik (83) und Glas. Das meiste 
spricht von rauhen Eroberersitten und nur das wenigste 
vom Kunstsinn der neuen Herren. Zahlreiche Grabstätten 
zeugen von ihrem Totenkult. Meist in Reihen angeordnet 
und der aufgehenden Sonne zugewendet, finden sich ihre Ge- 
beine in die bloße Erde gebettet oder zwischen mörtellosen 
Steinmauern, gesetzten Steinplatten oder seltener in Mono- 
lithsarkophagen. 
Wie Tafel 90 zeigt, sind uns bis jetzt eigentlich nur fränkische 
Fundorte aus dem Gutland bekannt, wovon die Mehrzahl 
sich im östlichen Einmarschgebiet konzentriert. Aus dem 
gebirgigen Ösling stammen lediglich zwei merovingische 
Goldmünzen (Tremissis der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts), 
die eine aus Niederbeßlingen, die andere aus Wiltz. 
Im allgemeinen sind diese Merovingermünzen ziemlich un- 
geschickte Nachahmungen des konstantinischen Solidus; 
unser wohl eigenartigstes Stück ist ein Tremissis des Münz- 
meisters Aegulfo mit rückläufiger Legende «ALETIA PACO» 
auf dem Avers (88). Das Kreuz auf der Rückseite weist auf 
eine neue Epoche hin, die mit der Ankunft des Hl. Willi- 
brordus am Ende des 7. Jahrhunderts für unsere Gegenden 
ihren Anfang nimmt. 
28
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.