Artischoke

Artischoke

Metadaten

Künstler*in | Hersteller*in:: Sheila Pinkel (*1941) | Photographer

Titel:: Artichoke

Datierung:: Creation: 1978 - 1982

Inventarnummer:: 2020-213/004

Sammlung:: Moderne und Zeitgenössische Kunst

Sammlungsbereich:: Photography

Maße:: H x L : 48 x 35.6 cm (sheet); H x L : 38 x 25.3 cm (photo)

Inschrift(en):: Signature ([?]); Inscription (42/50)

Danksagung:: Donation of the artist as part of "The Museum Project"

Standort:: Depot

Erwerbsmethode:: Donation

Erwerbsdatum:: 2020

Urheberrecht:: Werk: In Copyright | © Sheila Pinkel
Bild(er): In Copyright | Collection of the Musée national d'archéologie, d'histoire et d'art Luxembourg (MNAHA) / Photo: Tom Lucas
Metadaten: CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)

Fotograf:: Tom Lucas

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Beschreibung

Sheila Pinkel wurde 1941 geboren. Als Künstlerin und Forscherin beschäftigt sie sich mit experimentellen Untersuchungen verschiedener Techniken und schafft Werke, die sowohl politisch als auch gesellschaftlich engagiert sind. Während ihres Kunststudiums in den 1970er Jahren setzte sie sich intensiv mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Lichts auseinander und arbeitete dabei mit dem Physiker Don Villarejo zusammen. Der Einfluss ihres Vaters, auch ein Wissenschaftler, prägte ihre künstlerische Entwicklung maßgeblich und weckte ihr Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen, wodurch ihre Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Forschung anzutreffen sind.

Auf den ersten Blick könnte das intensive Blau dieser Fotografie auf ein sogenanntes Cyanotypie-Verfahren hinweisen. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Xeroradiografie. Zwischen 1978 und 1983 beschäftigte sich die Künstlerin intensiv mit dieser Röntgenbildgebungstechnik, die vor allem im medizinischen Milieu angewendet wird. Im Gegensatz zur Cyanotypie, einem photochemischen Verfahren, das mittels UV-Strahlung die Konturen eines Objekts in einem tiefblauen Farbton sichtbar macht, ermöglicht die Xeroradiografie die Darstellung von Strukturen, die dem bloßen Auge verborgen bleiben. Dabei wird das Objekt auf eine elektrisch geladene Selenplatte gelegt, Röntgenstrahlen ausgesetzt und anschließend sowohl in Positiv- als auch in Negativdruck auf Papier übertragen. Mit dieser Technik schafft Pinkel eine neue visuelle Perspektive, indem sie Bilder erzeugt, die sowohl präzise als auch abstrakt sind und die Wechselwirkung von Licht und Materie sichtbar machen.

In diesem Foto nimmt das ausgewählte Objekt, eine Artischocke, eine ungewöhnliche, fast organische Form an, die an eine Qualle erinnern lässt. Vor dem tiefblauen Hintergrund scheint sie beinahe zu schweben. Die Verbindung von Form und Licht erzeugt eine ausgewogene Komposition, während das intensive Blau eine Tiefe schafft, die an die unergründliche Weite des Ozeans erinnert und eine Welt offenbart, die dem menschlichen Auge normalerweise verborgen bleibt.

Text | CC BY-NC | Aurélie Probst

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