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MuseoMag   N°II 2025 
DAS „GEDÄCHTNIS“ DES MUSEUMS 
Eugénie Wilhelm (1917-1988) wird im Rahmen des Archivmonats gewürdigt 
Der Katalog ist, einfach gesagt, eine Liste aller Fotografien, die das Museum zwischen 1940 und 1967 gesammelt hat. 
Wie jedes Jahr feiert der Veräin vun de Lëtzebuerger 
Archivisten (VLA) auch diesen Juni wieder den 
„Archivmonat“. Das Thema ist dieses Mal „Der/Die 
Archivist/-in“ – die perfekte Gelegenheit, um eine 
ganz besondere Archivistin hervorzuheben: Eugénie 
Wilhelm. 
Ich persönlich lernte Eugénie Wilhelm zunächst 
durch ihre im Haus berühmten Listen kennen und 
möchte daher an dieser Stelle vor allem diesen 
Aspekt ihrer Arbeit vorstellen. 
Ihre wohl beeindruckendste Liste ist der „Katalog 
der Fotografien des Museums für Geschichte und 
Kunst“. Er ist nicht nur eine Fundgrube für detaillierte 
Informationen über das sogenannte „Ikonografische 
Archiv“, sondern gibt auch einen wunderbaren 
Einblick in die Arbeitsweise von Eugénie Wilhelm. 
DER FOTOKATALOG, 
EINE UNERSCHÖPFLICHE QUELLE 
Der Katalog ist, einfach gesagt, eine Liste aller Foto- 
grafien, die das Museum zwischen 1940 und 1967 
gesammelt hat. Damals – bevor digitale Technolo- 
gien es ermöglichten, in Sekundenschnelle tausende 
Fotos zu machen – war es sehr aufwendig, Fotos 
herzustellen und zu konservieren. Sie waren viel 
seltener als heute und wichtig genug, um den Auf- 
wand, sie alle einzeln aufzulisten und zu beschrei- 
ben, zu rechtfertigen. Denn ohne das Internet gab es 
auch weniger Möglichkeiten, Zugriff auf Bilder von 
Objekten oder Orten zu bekommen – besonders, 
wenn man ein ganz bestimmtes Objekt sehen wollte. 
Vor diesem Hintergrund lag es für das Museum 
nahe, Fotografien zu sammeln. Zum einen hatte das 
Museum großes Interesse an Fotos der eigenen 
Sammlung – diese konnten z. B. in seinen Publika- 
tionen abgedruckt werden, und man musste nicht 
unbedingt vor dem Objekt selbst stehen, um es zu 
studieren – und zum anderen auch an Fotos von 
archäologischen Grabungen oder Fotos, die das 
Aussehen Luxemburgs, seiner Städte und Dörfer 
sowie seiner wichtigen Persönlichkeiten dokumen- 
tieren. 
Wie sie selbst in ihrer Schlussnotiz schrieb, begann 
Eugénie Wilhelm am 1. Oktober 1958 mit der Arbeit, 
© 
éric chenal