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MuseoMag   N°II 2025 
Die Affenfiguren der Buchstützen (jeweils 17 cm hoch und breit) vertiefen sich in eine besondere Lektüre. 
von bereits 2013 von Tony Damen und Norbert Poulain 
ausgewerteten Werbekarten von Nerva, anhand der 
bereits erwähnten Listen in Ausstellungskatalogen 
des CAL sowie auf Basis des Museumsbestandes 
und von Werken in verschiedenen Privatsammlungen 
hatte ich versucht, diese Plastiken des Luxemburger 
Künstlers zusammenzustellen. Jedoch konnten bei 
Weitem nicht alle seine aus Katalogen bekannten 
Werke identifiziert werden. So war Nosbusch bereits 
1927 mit fünf Arbeiten, darunter zwei Buchstützen- 
paare aus Steingut in der Ausstellung des Luxem- 
burger Kunstvereins vertreten. Während die bishe- 
rige Forschung die dort aufgelisteten „Bloc-livres 
(chat)“ mit den 1928 von Nerva angebotenen Katzen, 
von denen zumindest eine historische Fotografie 
erhalten ist, in Verbindung bringen konnte, fehlte 
von den anderen Buchstützen jede Spur. Als meine 
Gastgeber mir noch zwei andere, ein Paar bildende 
Keramiken zeigten, erkannte ich sofort, dass ich ein 
Exemplar der „Bloc-livres (singe lettré)“ vor meinen 
Augen hatte. In fast menschlicher Pose sitzt der dar- 
gestellte Affe mit einem Buch auf den Knien, den 
Rücken angelehnt, den Kopf geneigt und liest. Die Art 
der Krakeleeglasur und die auf einer der Buchstützen 
noch gut lesbare Signatur des Künstlers erlauben 
eine eindeutige Zuschreibung an die Manufaktur La 
Céramique Montoise und den Nerva-Verlag. Damit ist 
nun erstmals nicht nur eine Schwarzweißaufnahme 
sondern ein reales Werk aus der Zusammenarbeit 
von Nosbusch und Nerva bekannt, das bereits vor 
1928 entstanden ist. 
EWIGE JUGEND 
Aber was liest der Affe eigentlich? In Goßbuchstaben 
kann man auf dem Buch „VORONOFF“ entziffern. 
Serge Voronoff (1866-1951) war ein französischer 
VON GELEHRTEN AFFEN, EINEM 
GEFLÜGELTEN STIER UND EUROPA 
© 
mnaha 
/ 
tom lucas