27 N°IV 2024 MuseoMag SAMMLUNG SCHÖNE FOTOS, EINE HERAUSFORDERUNG Zuerst muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass das Fotografieren all dieser Schränke ohne das oben genannte Projekt eigentlich undenkbar wäre. Die vom Museumsteam auf „Skateboards“ umge- tauften Rollbretter erleichtern den Umgang mit den Schränken enorm. Diese können nun in kürzester Zeit aus ihrem Standort im Depot herausgerollt, vor die Kamera gestellt und gleich wieder zurückgerollt werden. All dies, ohne das Möbelstück auf- und ab- bauen zu müssen und vor allem, ohne es tragen zu müssen. Wir dürfen nun also rückenschonend und effizient arbeiten und kommen auch noch in einem vergleichsweise „rasanten Tempo“ voran. Diese größeren Objekte im Depot hin und her zu bewegen, geht also mittlerweile nicht mehr mit einem größeren Aufwand einher. Das heißt allerdings nicht, dass das Fotografieren an sich genauso einfach ist. Zweitens brauchen wir nämlich eine große freie Stelle im Depot mit einer möglichst hohen Decke, um auch die größten der Schränke vor die Kamera zu bekommen. Diese Modelle fotografisch zu dokumen- tieren, bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Die Standardmaße des mobilen Hintergrun- des von etwa drei mal drei Metern, vor dem in der Regel alle Objekte für die Collections-Plattform fo- tografiert werden, sind im Vergleich zur Höhe und Breite der Möbel oft nicht ausreichend. In solchen Fällen verdeckt der graue Hintergrund nur teilweise, was sich hinter dem speziell eingerichteten tem- porären Fotostudio befindet. Nicht selten müssen die Aufnahmen deswegen noch nachbearbeitet werden, damit sie unseren hohen Anforderungen entsprechen. Unser Ziel ist es zudem, für jeden Schrank mehrere Fotos auf unsere Plattform hochzuladen. Hier soll das Objekt nicht nur aus mehreren Perspektiven präsentiert werden, sondern es wird auch ein Fokus darauf gelegt, die Elemente hervorzuheben, die jeden Schrank einzigartig machen. Durch die sehr gut ausgeleuchteten Fotos in hoher Auflösung wird es nun möglich, Details zu zeigen, die eventuell nicht immer sofort auf Gesamtaufnahmen zu sehen sind. Wir können nun, neben der im Museum ausgestellten Sammlung, unseren digitalen Besuchern/-innen viele weitere Objekte aus dem Depot dauerhaft zugänglich machen. Die digitale Aufarbeitung der Möbel vereinfacht somit auch die Arbeit von Kunsthistorikern/-innen, da diese sich die Möbel nicht mehr nur vor Ort ansehen können oder auf alte Fotos oder Negative zurückgreifen müssen, um unsere Sammlung für Recherchen nutzen zu können. MÖBEL MIT GESCHICHTE(N) Der Vorteil der Digitalisierung und Bereitstellung auf der Collections-Plattform ist, dass somit un- sere Sammlung nicht nur Spezialisten/-innen, son- dern allen Besuchern/-innen im Netz zur Verfügung steht. Diese Arbeit ermöglicht es uns auch, spontan Besonderheiten der Sammlung hervorzuheben, auf diese aufmerksam zu machen und ihre Geschichten zu erzählen. Deswegen möchten wir an dieser Stelle einige unserer persönlichen Highlights vorstellen. Interessantes Beispiel ist ein Schrank mit Türen auf beiden Seiten (Maße: 231 x 160 x 82,5 cm), der wohl in einen Durchgang eingelassen war und deswegen von beiden Seiten nutzbar sein sollte. Bemerkens- wert ist, dass die beiden Fronten nicht in der gleichen Ausfertigung gestaltet sind. Wir können also darauf