5 N°IV 2024 MuseoMag AUSSTELLUNG die persönliche Einblicke in sein familiäres Umfeld und Reckinger als Menschen gewähren. Die Galerie Dominique Lang widmet sich schließlich Arbeiten, die Reckingers Auseinandersetzung mit der luxem- burgischen Kultur und Politik seit den 2000er-Jahren zeigen. Außerdem wird hier ein bislang unveröf- fentlichter Film aus dem Jahr 1999 gezeigt, der eine Ausstellung von Reckinger im Espace Paragon in Luxemburg-Stadt dokumentiert. EIN BLICK IN RECKINGERS WELT Der Katalog, der die Ausstellung begleitet, enthält neben zahlreichen Abbildungen aller in Düdelingen und Luxemburg-Stadt präsentierten Werke auch drei aufschlussreiche Beiträge, die unterschiedliche Perspektiven auf Reckingers Werk bieten. Der erste Text von Nathalie Becker widmet sich der Bio- grafie des Künstlers und zeichnet Reckingers künst- lerische Entwicklung über die Jahre nach. Der zweite Beitrag von Régis Moes untersucht die politische Dimension von Reckingers Kunst und beleuchtet, wie eng diese mit seinem gesamten künstlerischen Schaffen verflochten ist. Im dritten Text geht Danielle Igniti aus einer persönlichen Perspektive auf die be- sondere Verbindung des Künstlers zu seiner Wahl- heimat Düdelingen ein. Darüber hinaus enthält der Katalog auch eine persönliche Stellungnahme des Künstlers aus dem Jahr 1980. Seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn hat Reckinger nämlich regelmäßig in seinen sogenannten Prises de position seine Gedanken und Visionen zu Kunst, Politik und Gesellschaft festgehalten – Überlegungen, die ihn über die Jahre hinweg begleitet und sein Werk maßgeblich geprägt haben. „ICH BIN EIN ENGAGIERTER KÜNSTLER“ Während der Ausstellungsdauer wird in Düdelingen und im Museum ein vielseitiges Begleitprogramm angeboten. Dazu gehören thematische Führungen, die von Personen mit unterschiedlichen Hinter- gründen und Fachkenntnissen über den Künstler geleitet werden. Zudem ermöglicht eine geführte Bustour, alle drei Ausstellungsorte an einem Tag zu besuchen und einen umfassenden Einblick in die gesamte Ausstellung zu erhalten. Ein besonderes Highlight des Programms ist die Podiumsdiskussion zum Thema engagierte Kunst, die dem Selbstverständnis von Marc Henri Reckinger als „engagierter Künstler“ gerecht wird. In dieser Diskussionsrunde, an der Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Kunst- und Kultur- szene teilnehmen, wird das Konzept des engagierten Künstlers umfassend beleuchtet. Es wird erörtert, welche Bedeutung das Engagement in der Kunst hat und inwieweit Kunst tatsächlich als Medium für gesellschaftliche Veränderung und politisches Engagement wirken kann. Lis Hausemer Die Ausstellung Marc Henri Reckinger. Lëtzebuerger Konschtpräis 2024 ist ab dem 11. Oktober im Nationalmusée um Fëschmaart und in den Centres d’art Nei Liicht und Dominique Lang in Düdelingen zu entdecken.