4 MuseoMag N°IV 2024 MARC HENRI RECKINGER LËTZEBUERGER KONSCHTPRÄIS 2024 Eine monografische Ausstellung im Nationalmusée um Fëschmaart und in Düdelingen Diesen Herbst wird im Nationalmusée um Fësch- maart eine Ausstellung zu Ehren des diesjährigen Preisträgers des Lëtzebuerger Konschtpräis eröffnet. Der vom Kulturministerium verliehene Preis würdigt luxemburgische Künstlerinnen und Künstler der Bildenden Kunst für ihr Lebenswerk. In diesem Jahr wird die zweite Ausgabe der Auszeichnung posthum Marc Henri Reckinger verliehen, der damit auf die Preisträgerin von 2022, Berthe Lutgen, folgt. Marc Henri Reckinger gehörte in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren zu einer neuen Generation luxemburgischer Künstlerinnen und Künstler, die die lokale Kunstszene maßgeblich beeinflussten. Seine Werke, die sich von der Pop-Art über den Neo- kubismus schließlich zum „Kritischen Realismus“ entwickelten, stellen einen entschiedenen Protest gegen soziale Ungerechtigkeiten und bestehende Machtstrukturen dar. Sie gründen tief auf sozialem Engagement und humanistischen Werten und re- flektieren seine kontinuierlichen Bemühungen ge- gen gesellschaftliche Ungleichheit, kapitalistische Ausbeutung und das etablierte System – auch in der Kunstwelt. EINE AUSSTELLUNG AN DREI ORTEN Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammen- arbeit zwischen dem MNAHA und den Centres d’art Nei Liicht und Dominique Lang in Düdelingen. An drei verschiedenen Standorten wird das vielseitige Werk von Marc Henri Reckinger aus unterschied- lichen Perspektiven beleuchtet, wodurch den Besucherinnen und Besuchern ein facettenreiches Bild des Künstlers vermittelt wird. Im Nationalmusée um Fëschmaart wird Marc Henri Reckingers Kunst im Kontext ihrer politischen Dimension präsentiert. Die Ausstellung zeigt Werke aus den 1960er Jahren bis hin zu aktuellen Arbeiten und veranschaulicht, wie seine politischen Überzeugungen seine künstlerische Praxis beein- flusst haben. Sie bietet einen tiefen Einblick in die Verbindung zwischen seinen Kunstwerken und den gesellschaftlichen Themen und Fragestellungen, die ihm wichtig waren. In Düdelingen, wo Reckinger seit den frühen 1990er-Jahren lebte und arbeitete, widmet sich die Galerie Nei Liicht seiner privaten Seite. Neben einigen Selbstporträts werden hier Werke gezeigt, Ein Einblick in das Atelier des Künstlers in Düdelingen © mnaha / tom lucas