11 04 ‘ 2020 museomag BIBLIOTHEK ERSCHLIESSUNG MIT HÜRDEN Zur Aufnahme von Bibliotheksgut in ein Informations- system gehören vorerst die bibliographischen Angaben: Autor/Verfasser/Herausgeber, Titel, Untertitel, Verlag, Druckerei, Erscheinungsjahr, Seitenzahl, ggf. Reihentitel und Bandzahl. Gerade bei älteren Werken (die ältesten Werke stammen aus dem 16. Jahrhundert!) sind diese Informationen nicht immer vorhanden. In Extremfällen mit fehlendem Einband und/oder Titelblatt bleibt eine Recherche in anderen großen Katalogen (wie z.B. der Französischen Nationalbibliothek (BnF), der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), des Österreichischen Biblio- thekenverbundes (OBV) oder des World Catalogue) unumgänglich, um herauszufinden, um welches Buch es sich eigentlich handelt. Ähnlich geht man vor, wenn Werke in Sprachen vorliegen, deren man nicht mächtig ist (z.B. Niederländisch oder Griechisch). Nach einiger Zeit lassen sich die Informationen des Titelblattes dann fast immer den richtigen Feldern zuordnen. Anschließend werden die äußeren Merkmale einge- tragen: alte Signaturen, alte Inventarnummern, Stem- pel, Exlibris, Unterschriften, sonstige Besitzvermerke, handschriftliche Anmerkungen, beiliegende Unterla- gen (Fotos, Zettelchen, Zeitungsartikel, Lesezeichen, Briefe) und der physische Zustand des Buches. Das gilt insbesondere für die Bücher, an denen die Spuren der Zeit ganz besonders genagt haben. Die Formate fallen sehr unterschiedlich aus, weshalb den Büchern je nach Größe verschiedene Signaturen zugewiesen werden. Das Format bestimmt also die Signatur. Aus konser- vatorischen Gründen werden die Bücher schließlich liegend in Kisten aus säurefreiem Papier aufbewahrt. FUNDSTÜCKE Das Spektrum an Themenfeldern ist breit gefächert. Es reicht von kleinformatigen, kunstvoll angefertigten Gebetbüchern über gewichtige Kataloge zu inter- nationalen Kunstausstellungen (Exposition Inter- nationale de Paris), Periodika aus den Bereichen Kunst, Geschichte, Kulturgeschichte, Archäologie und Architektur, mehrbändigen Enzyklopädien und Lexika aus unterschiedlichen Wissenschaften (Geographie, Botanik usw.), staats- und verfassungstheoretischen, rechts- sowie naturwissenschaftlichen Abhandlungen, einzelnen Statistik-Publikationen, glorifizierenden Geschichten einzelner Länder (Frankreich, Öster- reichische Niederlande, Spanien) aus verschiedenen Jahrhunderten (16.-19. Jahrhundert), hin zu Luxem- burgensia (wie etwa Nik Welter, Nicolas Hein, Josy Noesen, Wilhelm Weis oder Jean-Pierre Erpelding, Zwei Stammwappen deutscher Fürstenhäuser aus dem Münchener Wappenkalender (1896)