20 museomag 01 ‘ 2020 EINE ANTIQUITÄT AUS TROPENHOLZ UND RESOPAL (2/2) Nicolas Rob kombinierte 1969 den Esstisch mit Designstühlen von Herman Miller und einer Leuchte von Flos. Das ringförmige Erweiterungselement hing in seinem Showroom wie ein modernes Kunstwerk an der Wand. Experimenten mit Schichtholz. Da dieses Material jedoch schnell an seine Grenzen stieß und viel Hand- arbeit erforderte, versuchten sie schließlich neue Tech- nologien des Zweiten Weltkriegs für die Möbelproduk- tion zu nutzen, insbesondere den glasfaserverstärkten Kunststoff namens Fiberglas. Dieses Experiment führte schließlich zur Zusammenarbeit mit der Möbelfirma Hermann Miller, da Nelson damit der angestrebten Massenanfertigung und Abkehr vom Holzmöbel einen entscheidenden Schritt näherkam. Die Armsessel aus Fiberglas waren Designobjekte, die direkt in die Samm- lungen des New Yorker MoMA aufgenommen wurden und bis heute nichts von ihrer Modernität eingebüßt haben. Eine abgewandelte Variante ist auf dem von Kutter abgelichteten Einrichtungsvorschlag des Möbelhauses Rob zu sehen, bei der die gepolsterte Kunststoff- Sitzschale des von George Nelson und Charles Pollock (1930-2013) entwickelten „DAF“-Stuhles aus der „Swaged Leg“-Gruppe (ursprünglich 1958-1964) mit dem Fußgestell „La Fonda“ (1961) von Eames kombiniert worden war. © photothèque de la ville de luxembourg / édouard kutter