19 01 ‘ 2020 museomag Nicolas Rob wählte für sein Meisterstück ein Furnier aus Rio-Palisander. Bevor das MNHA 2018 die außergewöhnliche Kommode erwerben konnte, befand sie sich noch immer im Besitz der Familie. DESIGN © sandy wilhelm gebaut worden waren. Auch dank des bereits 1960 in Kraft getretenen Benelux-Vertrages konnte Rob die Möbel schließlich ohne zusätzliche Kosten über einen belgischen Vertrieb beziehen. EIN LUXEMBURGER TISCH Seit 1946 war George Nelson (1908-1986) als Design- direktor bei Herman Miller tätig. Bekannt für seine multi- funktionalen Möbelentwürfe und sein Streben nach kostengünstiger Herstellung, hegte Nelson schon früh den Wunsch, Holz in der Einrichtung abzuschaffen. Dies kam für den Luxemburger Schreiner jedoch nicht in Frage. Rob entwarf weiterhin Holzmöbel, z. B. um 1964 einen runden Esstisch aus dem brasilianischen Tropenholz, das ihn aufgrund seiner schönen Mase- rung schon 1950 begeistert hatte. Jedoch sollte sein schlichter Entwurf mit einem Fuß aus Stahl und Granit mit den Stühlen und Accessoires der modernen Desi- gner harmonieren. Zudem griff er deren grundsätzliche Ideen auf: Seine Möbel sollten vielseitig verwend- und wandelbar sein. So erhielt sein Tisch eine innovative Erweiterung, einen weißen Ring aus Resopal. Das wider- standsfähige Material wurde in den 1950er-Jahren viel- fach für Küchen, aber auch im Wohnbereich z. B. für die sogenannten Nierentische verwendet. Robs Design- idee war jedoch außergewöhnlich! Der Ring hing deko- rativ an der Wand, wenn er nicht gebraucht wurde, einem modernen Kunstwerk gleich, wie auf einem Foto von Édouard Kutter (geb. 1934) aus dem Jahr 1969 zu sehen. STÜHLE VON AMERIKANISCHEN DESIGNERN Es waren Ray und Charles Eames, die seit den frühen 1940er-Jahren unermüdlich an Innovationen im Stuhldesign gearbeitet hatten, ausgehend von © privatsammlung / tom lucas