3 02 ‘ 2019 museomag EDITORIAL Mit dem sich ankündigenden Frühling nehmen auch das MNHA und M3E wieder Fahrt auf. So eröffnete das MNHA bereits am 14. Februar seine Ausstellungssaison 2019/2010 mit der ersten monographischen Ausstellung zu einem der bedeutendsten Barock- maler der spanischen Niederlande, Theodor van Loon. Auch zu dieser Ausstellung erwartet Sie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Führungen (siehe ). Mehr über die Restaurierung einiger Gemälde im Vorfeld der Ausstellung erfahren Sie auf zudem auf S. 12-13. Im Jahr 1929 – also vor genau 90 Jahren – kam es in der kleinen luxemburgischen Kunstszene zu einem Eklat: der zweite Salon de la Sécession bot einer Handvoll Künstler – unter ihnen Joseph Kutter – eine Bühne, um ihre Ablehnung sowohl der akademisch geprägten Tradition wie auch des Impressionismus öffentlich zur Schau zu stellen. Im MNHA würdigen wir ab dem 30. April dieses wichtige Ereignis und die beteiligten Künstler durch eine spezielle Hängung in den beiden Kutterräumen (S. 14-15). Ab dem 17. Mai erwartet Sie dann am Fischmarkt zeitgenössische Fotokunst at its best. Auch bei der 7. Ausgabe des European Month of Photography (EMOP) ist das MNHA wieder ganz vorne mit dabei. Unter dem Titel Bodyfiction(s) widmet sich die diesjährige Auflage des EMOP der Thematik des Körpers in der Fotografie. Die Ausstellung im MNHA gibt dabei besonders der weiblichen Perspektive breiten Raum. Der Feminismus stellt die bis heute männlich dominierte Sichtweise auf den menschlichen – und insbesondere den weiblichen – Körper grundsätzlich in Frage und verändert dessen Darstellung radikal (S. 4-5). Neben diesen neuen Projekten ist im MNHA auch die große Ausstellung zu den Ursprüngen der chinesischen Zivilisation noch bis Ende April zu sehen. Sie erfreut sich eines sehr großen Erfolgs und gehört zu den meistbesuchten Ausstellungen der letzten Jahre. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auch auf den Vortrag von Paul Lesch am 28. März zu China und den Chinesen im Spiegelbild Hollywoods sowie auf unsere Veranstaltungen zum I Ching, dem altchinesischen Buch der Verwandlungen, hinweisen (S. 26-27). Das M3E stellt in dieser Ausstellungssaison die Artillerie in den Vordergrund, deren Erfindung und Weiterentwicklung schließlich die Ursache für die Entwicklung des neuzeitlichen Festungsbaus und damit auch für Entstehung und Ausbau der Festung Luxemburg darstellten. Erste Informationen über die neue Sonderausstellung Et wor emol e Kanonéier – L’artillerie au Luxembourg und ihren Zusammenhang mit der berühmten Mumm Séiss erhalten Sie auf Seite 8-10. Auch in diesem Heft bieten wir Ihnen einen Blick hinter die Museumskulissen. Dabei richten wir den Fokus dieses Mal auf die wissenschaftliche Bearbeitung unserer umfangreichen Sammlungsbestände. So erfahren Sie auf Seite 6-7 mehr zur Digitalisierung unserer luxemburgischen Münzsammlung. Auf S. 22- 24 berichtet Museumskonservator Régis Moes über die aktuelle internationale Debatte zu Objekten aus kolonialem Kontext in den europäischen Museen und die Aufarbeitung unserer eigenen kolonialen Bestände. Dass wir unsere Sammlungen auch in Zeiten knapper Ankaufsbudgets erweitern können, verdanken wir vor allem großzügigen Schenkungen sowie der Unterstützung einiger Mäzene. Eine herausragende Stellung kommt dabei seit mehreren Jahren der Fondation La Marck zu, einer Stiftung im Rahmen der Fondation de Luxembourg. Drei wichtige mit ihrer Hilfe angekauften Werke stellen wir ab Seite 18-21 vor. In den letzten Ausgaben unseres museomag konnten wir Sie über unsere Aktivitäten anlässlich des Europäischen Jahres des Kulturerbes 2018 informieren, an dem MNHA wie M3E regen Anteil genommen haben. Vor kurzem konnten wir mit Luxembourg for Kids die letzte unserer Aktionen der Presse vorstellen: ein neuer interaktiver Rundgang durch das gesamte MNHA für Kinder ab 6 Jahren und ihre ganze Familie. Mit Wulles, dem (netten) Wilden Mann des MNHA, in vier Sprachen (Luxemburgisch, Englisch, Deutsch und Französisch) jederzeit und kostenlos verfügbar. Mitmachen lohnt sich, denn für unsere jungen Besucher gibt es zum Abschluss noch ein kleines Andenken! Abschließend möchte ich es nicht versäumen, Sie herzlich zur zweiten Ausgabe der Luxembourg Museum Days am 18. und 19. Mai einzuladen. Unter diesem neuen Label präsentieren die Staater Muséeën und zahlreiche weitere Museen im ganzen Land sich seit letztem Jahr dem Publikum. Freuen Sie sich auf freien Eintritt und ein reiches Angebot an Aktivitäten. (www.luxembourgmuseumdays.lu) Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen! Auf bald im Museum, Ihr MICHEL POLFER MUSEUMSDIREKTOR SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER,