3 02 ‘ 2018 museomag ÉDITORIAL SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER, Mit dem sich ankündigenden Frühling nehmen auch die Stater Muséeën Fahrt auf. Das MNHA eröffnete bereits am 15. März seine Ausstellungssaison 2018/2019 mit der bislang ersten größeren Ausstellung in Luxemburg und der Großregion zu der immer noch in mancherlei Hinsicht rätselhaften Kultur der Etrusker. Neben der Archäologie kommt aber auch die angewandte Kunst am Fischmarkt zu Ehren. Zum ersten Mal überhaupt beschäftigt sich eine Ausstellung mit der Zeit des „Art déco“ in Luxemburg. Luxus und Eleganz, edle Materialien und klare Formen, ein Hauch von Exotik, das alles erwartet Sie in unserer Ausstellung „Art déco in Luxemburg“. In diesem Kontext gehen wir auch der interessanten Frage nach den ausländischen Einflüssen auf die Formensprache der im „Art déco“-Stil arbeitenden luxemburgischen Künstlern und Designern nach. Zu beiden Ausstellungen erwartet Sie selbstverständlich ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Führungen sowie Workshops (S. 4-5 und S. 6-7). Überhaupt wird das Stichwort „Workshop“ dieses Jahr im MNHA und im M3E groß geschrieben. Das Jahr 2018 wurde von der Europäischen Kommission zum ersten Europäischen Jahr des Kulturerbes ernannt. Im Laufe des Jahres 2018 werden wir daher in ganz Europa unser vielfältiges kulturelles Erbe feiern – auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Dass das Nationalmuseum dabei nicht abseits stehen will, versteht sich von selbst, gehören doch die Erhaltung und die Vermittlung des kulturellen Erbes Luxemburgs zu unseren Kernmissionen. Neben bewährten Vermittlungsformen wie Vorträgen, wissenschaftlichen Tagungen (S. 40-41), Führungen (S. 16-27) und praktischen Workshops für Kinder und Jugendliche (S. 28-31), wollen wir dabei auch neue Wege beschreiten. Neu in unserem Angebot sind etwa praktische Workshops für Erwachsene (S. 34-35). Zudem haben wir eine Restaurierungswerkstatt in das Museum hineingebaut, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, unserer Restauratorin Frau Simone Habaru bei ihrer Arbeit an dem vor zwei Jahren mit Hilfe unseres Crowdfundings angekauften Gemälde Ansicht von Burg Fels von B.C. Koekkoek über die Schulter schauen zu können (S. 8-9). Weitere Informationen zu den vom MNHA und M3E im Rahmen des Europäischen Jahres des Kulturerbes angebotenen Aktivitäten liefert die Homepage www.patrimoine2018.lu sowie ein spezieller Flyer, der bei unserem museumspädagogischen Dienst sowie auf der Homepage des Museums (www.mnha.lu) erhältlich ist. Eile ist durchaus geboten, einige Workshops sind nämlich bereits so gut wie ausgebucht… ! Einen weiteren Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit geben wir Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, aber auch in diesem Heft: auf Seite 38-39 berichtet die Leiterin unserer Restaurierungswerkstatt, Frau Muriel Prieur, über die aufwendigen und anspruchsvollen Arbeiten bei der Sicherung von zwei stattlichen Reiterporträts der Barockzeit, welche das Nationalmuseum vor Kurzem in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Bautenverwaltung aus dem Schloss von Sanem bergen konnte. Im M3E stehen in diesem Frühjahr alle Zeichen auf Renaissance. Aber nicht die Kunst steht hier im Mittelpunkt, sondern eine wichtige Figur der europäischen Geschichte und zugleich auch unserer Landesgeschichte. Die Ausstellung Amis/Ennemis. Mansfeld et le revers de la Médaille, welche durch außergewöhnliche Leihgaben der Bibliothèque royale de Belgique ermöglicht wurde, steht in direktem Zusammenhang mit dem 500. Geburtstag des Renaissance-Prinzen Peter-Ernst von Mansfeld (1517-1604), der sowohl in seinem Palast in Clausen residierte wie auch am Spanischen Hof in Brüssel. Johan van Heesch, Leiter des dortigen Münzkabinetts, gibt uns einen Einblick in eine wertvolle Sammlung von Miniatur-Porträts, die vor allem vom bekannten Renaissance-Medailleur Jacques Jonghelinck (1530-1606) geschaffen wurden, und welche sinn- bildlich die politischen Macht- und Einflussspiele verraten (S. 10-12). Abschließend möchte ich es nicht versäumen, Sie herzlich zur ersten Ausgabe der Luxembourg Museum Days am 19. und 20. Mai einzuladen. Unter diesem neuen Label präsentieren die Stater Muséeën und zahlreiche weitere Museen im ganzen Land sich dem Publikum am Pfingstwochenende. Freuen Sie sich auf freien Einritt und ein reiches Angebot an Aktivitäten, das dieses Jahr unter dem Zeichen des kulturellen Erbes stehen wird (S. 32-33 und www.luxembourgmuseumdays.lu). Wir alle hoffen und freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen! Auf bald im Museum, Ihr MICHEL POLFER DIREKTOR