10 museomag   04 ‘ 2016 
art déco in luxemburg –  aufruf 
Entwurf für ein Esszimmerensemble im Art déco-Stil der 1920er- oder 1930er-Jahre, Aquarellzeichnung von Ernest Hatto, Architekt 
aus Luxemburg-Hollerich. 
Art déco ist ein äußerst innovativer und dekorativer 
Stil der Zeit zwischen 1920 und 1940, der alle Bereiche 
der angewandten Kunst erfasst, d. h. Kunsthandwerk 
und Industriedesign im engeren Sinn wie Möbel, 
Glas und Keramik, aber auch Mode und Schmuck, 
Architektur oder die Buch- und Plakatgestaltung. 
Seine Formensprache unterscheidet sich jedoch in den 
einzelnen Ländern. 
Frankreich kennt eine sehr luxuriöse Ausprägung 
dieses Stils und legt großen Wert auf kostbare 
Materialien, aufwendige Dekorationselemente und ein 
edles Erscheinungsbild. Der amerikanische Art déco 
hingegen lebt von einer Technikbegeisterung, die in 
Europa durch das unmittelbare Kriegserlebnis deutlich 
getrübt worden ist. In Deutschland steht der Art déco 
wiederum in Konkurrenz zu den schlichten und klaren 
Formen des 1919 gegründeten Bauhauses. Und in 
Luxemburg? Die geplante Ausstellung will erstmals 
zeigen, wie sich der Art déco-Stil in der Zeit zwischen 
den beiden Weltkriegen in Luxemburg präsentiert. 
Um den Besonderheiten des Luxemburger Art déco 
nachgehen zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung 
angewiesen. Viele der Art déco-Objekte sind noch im 
privaten Gebrauch oder werden in Ehren gehalten: Man 
erinnert sich noch an die Person, die das extravagante 
Hochzeitskleid getragen hat, der geerbte Schmuck 
wird weiterhin zu besonderen Anlässen angelegt und 
das Möbelstück dient als Blickfang der Wohnung. 
Gerne würden wir auch diese Objekte einbeziehen. Alte 
Fotografien können ebenfalls dazu beitragen, das Bild 
dieser Stilrichtung in Luxemburg zu vervollständigen. 
Helfen Sie mit und wenden Sie sich bitte 
an Frau Ulrike Degen im Nationalmuseum, 
Abteilung Kunsthandwerk und Volkskunst, 
unter der Telefonnummer 47.93.30-313 
oder schriftlich unter 
ulrike.degen@mnha.etat.lu. 
© 
MNHA, 
tom lucas