17 N°I 2024 MuseoMag Den Kunstbesitz des Hauses Habsburg ließ der Kaiser zusammenführen und neu aufstellen. Karl ordnete die Neugestaltung der kaiserlichen Gemäldegalerie im 2. Obergeschoss der Stallburg, Wiens bedeutendstem Renaissancegebäude, an. Sie befand sich über den Stallungen der Lipizzanerhengste der Spanischen Hofreitschule. Die Galerie umfasste 11 prächtig gestaltete Säle mit über 800 Gemälden, verglasten Vitrinen, Skulpturen, Medaillons und Schaumünzen, Relikten aus der Antike und kleineren Kunstobjekten sakraler wie profaner Natur. Damit betonte der Kaiser die historische Kontinuität seiner Dynastie und ihrer Sammlungen, die sich heute im Kunsthistorischen Museum Wien (KHM) befinden. Zur Bedeutung Karls VI. für die kaiserlichen Kunst- sammlungen wird Dr. Franz Pichorner, stellver- tretender Direktor des KHM, am 7. Februar 2024 um 18 Uhr im Musée Dräi Eechelen vortragen. KARL VI. IN DER KUNST Die Porträtisten Jacob van Schuppen, der als Hof- maler bei Herzog Leopold I. in Lunéville tätig war, Johann Gottfried von Auerbach und Francisco Solimena malten den Kaiser. Er war „von mittel- mäßiger Länge; schmal von Leib und Beinen, hat[te] große, braune, starrende Augen und Augenbrauen, AUSSTELLUNG eine lange, fast gerade Nase und etwas hängende Wangen und Lippen“. Viele Porträts, die Karl VI. zeigen, sind nicht signiert und bisher kaum erforscht. Karl ließ sich auf verschiedene Art und Weise darstellen und sein Bildnis fand unterschiedlichste Verwendung. Drei Porträttypen lassen sich unterscheiden. Als spanischer König ließ sich Karl mit dunklem Mantelkleid und der Collane des Ordens vom Goldenen Vlies darstellen, als Kaiser mit Harnisch und Spangenkrone sowie als Erzherzog mit Kommandostab. Dr. Friedrich Polleroß von der Universität Wien hat sich mit der Repräsentation der Habsburger im Allgemeinen und mit Kaiser Karl VI. im Besonderen beschäftigt. Die verschiedenen Arten und Maler, privaten und öffentlichen Funktionen seines höfischen Bildnisses wird er am 20. März 2024 um 18 Uhr im Musée Dräi Eechelen beleuchten. Ralph Lange Sub umbra alarum. Luxemburg, Festung der Habsburger 1716-1741 bis zum 14. April 2024 im Musée Dräi Eechelen