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Empreintes 
2010 
Nationalarchiv aufbewahrt werden, hervorragend dokumen- 
tiert. Dieser Umstand hat es erlaubt, vor allem die Entschei- 
dungsprozesse bis hin zu einer Ausstellungsbeteiligung nach- 
zuvollziehen, die Motive politischer oder wirtschaftlicher 
Natur für eine Teilnahme herauszuarbeiten und die Schwie- 
rigkeiten bei der Durchsetzung dieser Ziele aufzudecken. 
Auch für die Jahre 1935, 1937 und 1958 fanden wir umfang- 
reiche Dossiers. Ergänzt werden diese Archivalien durch die 
Bestände der Luxemburger Nationalbibliothek und des Stadt- 
archivs, der Archives générales du Royaume und der Archives de 
la Ville in Brüssel sowie verschiedener Institutionen in Paris 
und London, die dann aber häufig allgemeine Informationen 
über die Weltausstellungen und nur selten spezifische Archi- 
valien zu den Luxemburger Beiträgen beherbergen. 
Seit 1878 konnten wir auf einen weiteren Quellentyp zurück- 
greifen. Zwar gab es von Anfang an allgemeine Kataloge oder 
Berichte, die Luxemburg gleich den anderen Teilnehmerlän- 
dern aufführen. Für die Pariser Weltausstellung kam jedoch 
erstmals ein eigener kleiner Katalog über die Luxemburger 
Abteilung heraus. So weit wir wissen, erschien danach erst für 
Lüttich 1905 wieder ein solcher Katalog, und es sollten weite- 
re folgen. Sie enthalten zunächst im wesentlichen nur Ausstel- 
ler- und Exponatlisten. Im Laufe der Zeit wurden die Katalo- 
ge dann immer aufwändiger gestaltet. Für Paris 1937, Brüssel 
1958 und Sevilla 1992 entstanden anspruchsvolle Publika- 
tionen, die weniger Wert auf vollständige Auflistungen legen 
und stattdessen ein bestimmtes Image des Großherzogtums 
zu vermitteln suchen. In Hannover 2000 präsentierte Lux- 
emburg sich dann jedoch bewusst mit einem „papier losen“ 
Stand und setzte damit einen radikalen, wenngleich vor- 
läufigen Schlussstrich unter die Entwicklung dieser Begleit- 
bücher. Dies erklärte Marc Weydert im Luxemburger Wort 
vom 7. September 2000 damit, „dass Luxemburg die multi- 
mediale Technik als Informationsmittel einsetzt und aus Um- 
weltgründen auf Broschüren und Faltblätter verzichtet hat.“ 
2  
Es stand in diesem Fall aber eine umfangreiche Zusammen- 
stellung von Zeitungsausschnitten zur Verfügung, die sowohl 
positive als auch negative Kommentare zum Luxemburger 
Abb.	1	 
 1 
 MoNTAiGU C.: A séville, les projecteurs ont chauffé pour Luxembourg, in : Le 
Républicain Lorrain, Nr. 115, 15. Mai 1992, s. 4. 
 2 
 WEyDERT Marc: Expo 2000 in Hannover geht in die letzte Runde. Positive 
Bilanz des Luxemburger standes, in: Luxemburger Wort, 7. september 2000.