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Die	wechselvolle	Geschichte	zweier	römischer	Mosaiken		 
aus	Diekirch 
Rainer	Fischer	 
EINLEITUNG 
In einem Taleinschnitt süd-östlich der Luxemburger Arden- 
nen liegt die Distrikts- und Kantonalstadt Diekirch. Die süd- 
exponierte Hanglage am „Härebierg“, nördlich des Sauer- 
flusses gelegen, schuf ein vorteilhaftes Mikroklima für eine 
frühe Besiedlung. Bis in das frühe 18. Jahrhundert wurde in 
den Talauen sogar Wein 
angebaut 1. 
Über die überregionalen römischen 
Verkehrswege 2, 
mit An- 
bindung an Trier, Arlon oder Köln, war die an der Sauer 
gelegene römische Palastvillenanlage verkehrsgünstig ange- 
bunden (Abb.	1). So konnten landwirtschaftliche Überschüsse 
in das römische Reich, vor allem zur Versorgung der Grenz- 
truppen am Rhein, verkauft und römischer Luxus in Form 
von Wohn- und Lebenskultur importiert werden. 
Davon zeugen diese Reste römischer Palastvillen - z.B. mit 
ihren Thermenanlagen, holzbefeuerten Fuß- bzw. Wandhei- 
zungen und komplexer Gartenarchitektur - in Luxemburg 
(z.B. Echternach, Diekirch), im Trierer Umland (z.B. Konz, 
Nennig, Welschbillig) und natürlich in Trier (Augusta Trever- 
orum) 3. Um dem anstrengenden Leben in der Provinzhaupt- 
stadt zu entfliehen, zogen die Privilegierten die Sommer- 
frische auf ihren Landgütern, dem „bukolisch-idyllischen“ 
Land der Hirten, Winzer und Bauern, vor. 
Der Umbau der ehemaligen „Al Hotelschull“ und „École 
des Garçons“ veranlasste die Gemeinde von Diekirch das in 
dem Kellergewölbe untergebrachte Gemeindemuseum 2006 
zu 
schließen 4. 
Im Jahre 1954 erfolgte die Einweihung des „Musée munici- 
pal des mosaïques romaines“. An Fundobjekten mangelte es 
nicht, erbrachten doch umfangreiche Grabungen in den Jah- 
Abb.	2		„Löwen“-Mosaik 
Abb.	3		„Vexiermasken“-Mosaik 
Abb.	1		Römisches straßennetz im Treverergebiet 
(Vorlage J. Krier, Ergänzung R. Fischer)