68 Die wechselvolle Geschichte zweier römischer Mosaiken aus Diekirch Rainer Fischer EINLEITUNG In einem Taleinschnitt süd-östlich der Luxemburger Arden- nen liegt die Distrikts- und Kantonalstadt Diekirch. Die süd- exponierte Hanglage am „Härebierg“, nördlich des Sauer- flusses gelegen, schuf ein vorteilhaftes Mikroklima für eine frühe Besiedlung. Bis in das frühe 18. Jahrhundert wurde in den Talauen sogar Wein angebaut 1. Über die überregionalen römischen Verkehrswege 2, mit An- bindung an Trier, Arlon oder Köln, war die an der Sauer gelegene römische Palastvillenanlage verkehrsgünstig ange- bunden (Abb. 1). So konnten landwirtschaftliche Überschüsse in das römische Reich, vor allem zur Versorgung der Grenz- truppen am Rhein, verkauft und römischer Luxus in Form von Wohn- und Lebenskultur importiert werden. Davon zeugen diese Reste römischer Palastvillen - z.B. mit ihren Thermenanlagen, holzbefeuerten Fuß- bzw. Wandhei- zungen und komplexer Gartenarchitektur - in Luxemburg (z.B. Echternach, Diekirch), im Trierer Umland (z.B. Konz, Nennig, Welschbillig) und natürlich in Trier (Augusta Trever- orum) 3. Um dem anstrengenden Leben in der Provinzhaupt- stadt zu entfliehen, zogen die Privilegierten die Sommer- frische auf ihren Landgütern, dem „bukolisch-idyllischen“ Land der Hirten, Winzer und Bauern, vor. Der Umbau der ehemaligen „Al Hotelschull“ und „École des Garçons“ veranlasste die Gemeinde von Diekirch das in dem Kellergewölbe untergebrachte Gemeindemuseum 2006 zu schließen 4. Im Jahre 1954 erfolgte die Einweihung des „Musée munici- pal des mosaïques romaines“. An Fundobjekten mangelte es nicht, erbrachten doch umfangreiche Grabungen in den Jah- Abb. 2 „Löwen“-Mosaik Abb. 3 „Vexiermasken“-Mosaik Abb. 1 Römisches straßennetz im Treverergebiet (Vorlage J. Krier, Ergänzung R. Fischer)