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Im Vorfeld eines größeren Bauprojektes der Firma Eifelhaus 
S.A. am südöstlichen Rand der Altstadt von Diekirch konn- 
te das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst von April 
bis Dezember 2008 mit finanzieller Unterstützung des Bau- 
herren ausgedehnte archäologische Untersuchungen durch- 
führen. Das Grabungsareal mit einer Gesamtfläche von ca. 
0,4 ha erstreckte sich zwischen der Rue Alexis Heck und dem 
Sauerufer, unmittelbar nördlich der neuzeitlichen 
Sauerbrücke 1. 
FORSCHUNGSGESCHICHTE 
	Die ersten Nennungen archäologischer Funde resp. Fund- 
stellen aus Diekirch liegen, sieht man von Interpretationsver- 
suchen zur Herleitung des Ortsnamens ab, erst seit dem 19. 
Jahrhundert 
vor 2. 
In seiner 1985 erschienen Monographie zu 
Diekirch 3 
er- 
wähnt Jos Herr für das Jahr 1848 die Auffindung eines Säu- 
lenfragmentes, den Fund von Gräbern und Waffen „neben der 
1842 erbauten Brücke auf dem linken Sauerufer“, im Garten des 
Gerbers 
Valerius 4. 
In den folgenden fast 160 Jahren wurden 
im Stadtgebiet von Diekirch, verursacht durch Baumaßnah- 
men, immerwieder Funde aus römischer Zeit gemacht. In 
den Jahren 1830-1850 wurden in der Rue de l’Esplanade N° 23 
(im Hinterhaus Lentz) Mosaikreste 
gefunden 5. 
Im Jahre 
1926 konnten wieder in der Rue de l’Esplanade zwei Mosaiken 
gefunden werden, welche nach der Entdeckung zunächst un- 
ter einem Schutzbau konserviert 
wurden 6. 
Zu einer weiteren Entdeckung kam es 1939 als in der Rue 
de l’Esplanade die südwestliche Ecke eines hypokaustierten 
Raumes freigelegt wurde. Die gesamte Ausdehnung dieses 
Raumes konnte schließlich im Jahre 1999 im Rahmen einer 
Notgrabung in der Rue de l’Esplanade N° 39 erfasst und doku- 
mentiert 
werden 7. 
Im Oktober 1948 stieß man in der Rue Tschiderer an der Place 
de la Libération 8 bei Schachtarbeiten auf ein als „maison romai- 
ne, avec fragments de tuiles et de poteries“ bezeichnetes Gebäu- 
de 9. 
Nur zwei Jahre später, im Dezember 1950, konnten bei 
Bauarbeiten auf der Esplanade weitere Gebäudereste freige- 
legt werden, die durch den Gemeindetechniker Robert Roth 
dokumentiert wurden. Insgesamt wurden sechs Räume ganz, 
bzw. nur teilweise dokumentiert. Als Highlight erwies sich 
der Fund des komplett erhaltenen „Vexiermasken 
mosaiks“ 10, 
welches anschließend zusammen mit dem „Löwenmosaik“ 
von 1926 gehoben wurde. 
In den folgenden Jahren kamen weitere römische Baureste 
zutage, so 
1952 11 
auf der Place de la Libération sowie in den 
Jahren 1960-1961, 1979 und 1980 bei Ausgrabungen in und 
im Umfeld der Laurentiuskirche 12. 
Die	römische	Axialhofvilla	von	Diekirch 
–	Neue	Grabungen	und	Forschungen	– 
Matthias	Paulke 
Abb.	1		Die Ausgrabung in der Rue Tschiderer 1950. Blick von Nord. Deutlich 
zu erkennen ist der Teil einer ost-West-verlaufenden Mauer und des daran 
anschließenden Estrichs.