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Empreintes 
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moderne Forschung und Denkmalpflege bereithält. Ohne 
Bodeneingriff wird auf diese Weise ein Großteil der archäo- 
logischen Information zugänglich, die bislang im Boden ver- 
borgen lag. Innerhalb kurzer Zeit wurden mehr als 22 Hektar 
der römischen Fundstelle prospektiert. 
Für den Vicus von Dalheim konnte durch die Auswertung 
der Geomagnetik und der Luftbilder die Ausdehnung und 
Struktur bzw. Organisation einer Siedlung dieser Größe mit 
einzelnen auf handwerkliche Tätigkeiten spezialisierten Be- 
reichen fast vollständig erfasst werden. Die archäologischen 
Ausgrabungen lieferten wichtige Hinweise zur Anfangs- und 
Enddatierung 18. 
Anhand der Befunde im Magnetogramm lässt sich für die 
Bereiche des Vicus auf dem Plateau eine bebaute Fläche von 
ca. 14 ha errechnen. Die als Gartenland genutzte Fläche im 
rückwärtigen Bereich der Streifenhäuser mitsamt der Gru- 
benbefunde beträgt ca. 13,5 ha. Diese Gesamtgröße der vom 
Vicus in Anspruch genommenen Fläche auf dem Plateau (ca. 
27,5 ha) zeigt einerseits die Dimension und Ausdehnung 
dieser Siedlungsform. Im Hinblick auf die Anordnung und 
Lokalisierung der Gebäude in Kombination mit deren Funk- 
tion wird andererseits deutlich, dass sich für Dalheim beim 
aktuellen Forschungsstand eine klare topographische Tren- 
nung zwischen dem mit Privathäusern, Handwerkervierteln, 
dem großen Tempelbezirk und einem weiteren öffentlichen 
Gebäude bebauten Plateau einerseits und dem Viertel mit 
dem Theater und den Thermen im nördlich angrenzenden 
Hang bzw. in der Talmulde mit der rezenten Bebauung Dal- 
heims andererseits abzeichnet. Hier sind nach Abschluss der 
momentan durchgeführten Auswertungen der Thermen und 
Theatergrabungen weitergehende Informationen zu Struktur 
und Genese dieses Bereichs des Vicus zu erwarten. 
Die Prospektionen wurden im Auftrag und mit finanzieller 
Unterstützung des MNHA durchgeführt. Für ihre Unterstüt- 
zung danken wir Herrn Direktor Prof. Dr. M. Polfer sowie 
Herrn Konservator Dr. J. Krier. Unser Dank gilt ebenfalls 
allen Eigentümern und Pächtern der Grundstücke sowie der 
Gemeinde Dalheim für die hervorragende Zusammenarbeit. 
Zu nennen sind hier besonders Frau Bürgermeisterin M.-A. 
Mousel-Schmitt, Herr C. Streef, Herr H. Philippi, Herr R. 
Milbert und Herr F. Nilles mit seinem Team.< 
LITERATUR: 
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zeitschrift Beiheft 30 (Trier 2006). 
HENRiCH 2009 – P. Henrich, Neue Grabungen im gallo-römischen Theater von Dalheim. 
Empreintes 2, 2009, 68-75 mit älterer Literatur. 
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KRiER 1992 – J. Krier, Der römische Vicus von Dalheim. in: J. Lichardus, A. Miron (Hrsg.), 
Der Kreis Merzig Wadern und die Mosel zwischen Nennig und Metz. Führer zu archäologi- 
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la societé pour la recherche et la conservation des monuments historiques dans le Grand- 
Duché de Luxembourg 9, 1853, 89-130. 
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schen Historischen Museums 9 (Bern 2009). 
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1992) 119-141. 
WAGNER 1991 – R. Wagner, Archäologischer Rundgang um Dalheim (Luxemburg 1991). 
15 
 Vgl. hierzu zuletzt zusammenfassend: DöVENER 2009, 76-80. 
16 
 Vgl. hierzu zum Beispiel: KRiER 1984; KRiER 1986. 
17 
 Vgl. hierzu auch: soMMER 1992, 134 
18 
 METzLER/ziMMER 1978; KRiER 1980; KRiER 1984; KRiER 2010, 12-15, 40-43.