96 Bertrange (2) – „Eelemerkopp“ [H70687; R75880] – Ge- meinde Bertrange, ein Kalkbrennofen, Zeitstellung: kon- struktionsbedingt neuzeitlich (19. Jh.[?]); Lit.: GKA (2004) 199. Beyren (3) – „Ortsdurchfahrt“ [H92051; R77416] – Gemein- de Flaxweiler; Rest eines Kalkbrennofens, die nördlich der Fundstelle gelegene Flur trägt den Namen „Kallekbësch“; Zeitstellung: undatiert-neuzeitlich (?). Contern (6) – „Weiergewann“ [H83776; R73172] – Gemein- de Contern; ein Kalkbrennofen zwar in der Nähe einer römi- schen Fundstelle, die Flur trägt jedoch den Namen „Alekal- lek“; Zeitstellung: undatiert. Marienthal (20) – „Anc. Monastère“ [H72357; R86132] – Gemeinde Tuntange; ein Kalkbrennofen aufgrund von Fun- den im Zusammenhang mit dem Klosterneubau; Zeitstel- lung: ab 1695 bis 1725. 25 Strassen (13) – „rue de la Chapelle“ [H72500; R76175] – Ge- meinde Strassen; ein Kalkbrennofen; Zeitstellung: neuzeit- lich (?). Gruppe 4 Undatierte Anlagen der Kalkherstellung in unmittelbarer Nähe zu römischen Fundstellen. Burmerange (4) – „Kiemheck“ [H90990; R61430] – Gemein- de Burmerange; Reste von mindestens drei Kalkbrennöfen in ca. 250 Meter Entfernung zur nächsten römischen Fundstel- le; Zeitstellung: undatiert-römisch (?) Mamer (18) – „Woosen“ (H76710; R70585) – Gemeinde Mamer; Kalkbrennofen und Ablöschgrube unmittelbar ne- ben dem Thermengebäude des römischen Vicus Mamer; Zeitstellung: nachantik (vermutlich mittelalterlich oder früh- neuzeitlich); Lit.: Metzler (1975) 429ff. Mondorf (8) – „Dudent“ [H89875; R64350] – Gemeinde Mondorf-les-Bains; Reste von zwei Kalkbrennöfen mit Frag- menten römischer Ziegel in unmittelbarer Nähe zur Fund- stelle; Zeitstellung: undatiert-römisch (?). Schieren (9)– „Um Kâschtel“ [H74835; R99742] – Gemeinde Schieren; Rest eines Kalkbrennofens in einer Baugrube mit römischem Fundmaterial; Zeitstellung: undatiert-römisch (?); Lit.: Krier (2002) 66 u. Schoellen (1997) 147ff. Schieren (10) – „Wieschen“ [H75149; R98920] – Gemeinde Schieren; zwei Kalkbrennöfen unterhalb der römischen Villa; Zeitstellung: undatiert-mittelalterlich (?); Lit.: Schoellen (1997) 147ff. Welfrange (17) – „Am Pesserchen/Dellt“ [H88037; R66675] – Gemeinde Dalheim; Reste von drei Kalkbrennöfen 380 bzw. 550 Meter von zwei römischen Villen entfernt; Zeitstellung: undatiert-römisch (?). Gruppe 5 Anlagen der Kalkherstellung mit unklarer Zeitstellung Altwies (1) – „Gréissen“ [H84660; R 64870] – Gemeinde Mondorf-les-Bains; ein Kalkbrennofen; Zeitstellung: undatiert. Christnach (5) – „Ortsdurchfahrt“ [H87165; R94320] – Ge- meinde Waldbillig; Batterie von fünf Kalkbrennöfen; Zeit- stellung: undatiert. Hellange (7) – „Schrondhauf“ [H78710; R63393] – Gemein- de Frisange; Reste eines kleinen Kalkbrennofens; Zeitstel- lung: undatiert. Stadtbredimus (12) – „Kummert“ [H94100; R71700] – Ge- meinde Stadtbredimus; ein Kalkofen; Zeitstellung: undatiert (Abb. 10). Bei den Fundstellen der Gruppe 4 bleibt unklar, ob es sich um römische Anlagen gehandelt hat oder um nachantike Kalkbrennöfen inmitten römischer Ruinen. Zeugnisse von mittelalterlichem und frühneuzeitlichem Recycling finden sich sowohl in schriftlichen wie auch in archäologischen Quellen zur Genüge 26. Die genannten Anlagen sind nicht zwingend als Einzelöfen zu interpretieren, in denen kurz- zeitig das Kalksteinmaterial, Marmor- sowie Putzfragmente einer römischen Fundstelle abgebaut und zu Kalk verarbeitet wurden. Gerade die Funde in Burmerange und Welfrange, mit drei Öfen, Mondorf und Schieren, mit jeweils zwei Öfen weisen auf einen längerfristigen, gewerblichen Abbau an- tiken Baumaterials hin, wie sie vielerorts 27 vorkamen. Eine genaue Untersuchung dieser Fundstellen hinsichtlich grund- herrschaftlich erteilter Privilegien zur Ausbeutung antiker Trümmerstätten steht hierbei noch aus. Bei Betrachtung der Verteilungskarte (s. Abb. 8) wird eine Forschungslücke offensichtlich. Obwohl auf der östlichen 25 Persönliche Mitteilung von Ch. BIS-WoRCH. 26 Ein Beispiel aus Trier gibt E. GoSE mit einem mittelalterlichen Kalkbrennofen aus einem gallo-römischen Umgangstempel des Altbachtals (Bau 1/2, Planausschnitt II) GoSE (1972) 45. Eine detaillierte Auflistung solcher Anlagen liefert CLEMENS (2003) 210ff. 27 CLEMENS (1989) 29-47.