BIOGRAPHIE 1900 Geboren am 16. März in Zürich zusammen mit der Zwillingsschwester Erna. 1912 Tod des Vaters, Hermann Guggenheim, wohl- habenden Besitzers eines Lithographen-Ateliers. Übersiedlung der Familie nach St. Gallen. Kantonsschule, Gewerbeschule. Eineinhalbjáhrige Lehre in der Lithographen- anstalt Seitz. (nach eigener Angabe 1918) Schüler der staat- 1948 lichen Kunstgewerbeschule Berlin. Arbeitet bei Ernst Orlik (1870—1932), der auch Lehrer von Georges Grosz war. (1922 nach andern Quellen) in Paris. Besuch der Académie Julian. Er zeichnet u. a. für die satirisch-humoristischen Zeitschriften und Zeitungen «Nebelspalter», «Can- dide», «Gringoire», «aux écoutes», «le petit pari- sien», «frou-frou», «Ric-Rac». Stellt im «Salon des Humouristes», im «Salon des Araignées» und wiederholt im «Salon d'Automne» aus. 1929 nach Aufenthalten in diversen Hotels Atelier an der Rue de Vanves. 1930 Zborowski, der Kunsthándler, der schon Modi- gliani und Soutine entdeckt hat, wird aufmerk- sam auf Guggenheim und rát ihm, das Pseudo- nym «Varlin» anzunehmen. Die Ahnlichkeit mit einem der Comunards von 1871, der diesen Na- men trug, verleitet dazu. 1930 Vertrag mit Zborowski. Dieser vermittelt Varlin in der «Ruche», einem Holzrundbau, wo schon Soutine, Chagall und Archipenko gewohnt hatten, ein Atelier. 1932 stirbt Zborowski und der Vertrag mit ihm wird gegenstandslos. Während der Pariser Zeit Reisen in Frankreich (Cagnes-sur-Mer, Fécamps u.a. Orte). Vor allem längere Aufenthalte in Südfrankreich und Italien. zeichnet Varlin die Broschüre «Israel, souviens- toi». Sie zeigt bissige Karikaturen auf die natio- nalsozialistische Prominenz. Die in Prag erschei- nende Zeitung «Der Aufruf» übernimmt einige seiner Zeichnungen. (nach andern Quellen 1932) bezieht er mit der Mutter und der Schwester eine Wohnung an der Seestrasse in Wollishofen. Während zwei Jahren dient sie ihm auch als Atelier. Nach eigener An- gabe wohnt er 35 Jahre lang dort. Mit den Malern Leuppi, Olsen, Vogt, den Bild- hauern Conne, Hippele und Marti Atelier im «Venedigli» an der Venedigstrasse (Bahnhof Enge), das 1937 abgebrochen wird. 1939—45 Militárdienste. Während dieser Zeit Aufenthalte im Welschland (Lausanne, Montreux, Vevey, u. a. Orte). Zeichnet Karikaturen für den «Vorwárts» («Venus von Berchtesgaden», eine Collage nach Tizians «liegender Venus», «Hitler als Osterhase» usw.). Atelier in Feldbach und im Türlergut (Escher- wiese). Atelier im Gartenpavillon des Beckenhofes, das 1953 durch Unachtsamkeit des italienischen Dienstmädchens Livia in Brand gerät. «Die Bilder sahen aus wie Rem Brand» (Varlin in seiner Autobiographie). 1952 Tod der Mutter. 1955 Reise nach England. 1956 Reise nach Venedig, Spanien, Marokko. 1957 Reise nach Schottland. 1959 Reise nach Spanien. 1960 Guggenheim-Preis, Vertritt die Eidgenossenschaft an der Biennale. 1960 Atelier am Neumarkt. 1961 Italien (besonders Neapel). 1963 Heirat mit Franca Giovanoli. Lebt seit diesem Zeitpunkt abwechslungsweise in Bondo und Zürich. 1966 Geburt der Tochter Patrizia. 1967 Kunstpreis der Stadt Zürich. 1966—69 Varlin und seine Frau weilen während die- sen Jahren oft als Gäste des Sammlers Rudolf Rüttimann in Montreux. Dort entstehen die «Ho- tellandschaften» (Theatersaal des Palace-Hotels, Eingänge, Stadtansichten von Territet und Mon- treux). 1969 Reise nach New York. 1977 am 30. Oktober stirbt der Maler in Bondo und wird am 1. November auf dem Friedhof von Bondo beigesetzt. Friedrich Dürrenmatt und Giovanni Testori halten Abdankungsreden. ré 1938 1939 Eidgenössisches Bundesstipendium. 1940 1939 Reise im Elsass mit Walter Kurt Wiemken.