Außerdem muß darauf hingewiesen werden, daß es sich bei den 1 VON DER RENAISSANCE ZUM BAROCK Medaillen mit Kopf- oder Brustbildern von Herrschern bis zum Ebenso selten wie anziehend sind die 4 einseitigen, im Bronzeguß- XVII. Jh. meist um wesentlich spätere Werke handelt; in vielen Verfahren hergestellten Plaketten, Zeugen der Renaissance in Fällen sind es moderne Gedenkmedaillen. Flandern während des XVI. Jh. Dargestellt sind Allegorien des » Triumphes” der Religion, der Weisheit, der Armut und der Gerechtigkeit (Fig. 1). Einige Medaillen des XVIII. Jh. sind für unsere Geschichte von Landesfürsten und ihre Statthalter in den Niederlanden werden pee me 023 ie, ve suce Lou Ma een porträtiert durch so hervorragende Künstler wie Hans Reinhart seine Ernennung zum Generalgouverneur der Niederlande ge- der Altere (etwas nach 1510-1581) (Fig. 2), Antonio Abondio a ; à QU 9 prägt wurde (Fig. 8), während das andere — ein Jeton aus der (1538-1591), Conrad Bloc (gegen 1545 (2)-1602 oder danach) und Münzstätte Namur — an seinen Antritt im Jahre 1712 als Herzog Adriaan Waterloos (1600-1684) (Fig. 4). Adriaen Rottermont, von Luxemburg und Graf von Chiny erinnert. Hervorzuheben ist Silberschmied in Den Haag in der ersten Hälfte des XVII. Jh., ist ebenfalls die schöne Silbermedaille, welche von 1779 bis 1780 für der Urheber von Medaillen mit den Bildnissen der Prinzen und die Theresianischen Gymnasien herausgegeben wurde, ein Werk Heerführer Mauritz von Oranien-Nassau und Ernst von Mansfeld, ; y ; ) ; von Th.-Victor van Berckel (Fig. 12). Sohn des Gouverneurs (Fig. 3). Auf drei Reihen angeordnet, werden die Medaillen vorgestellt, Während der holländischen Periode hatten die niederländischen welche Bezug haben auf die Expansionspolitik Ludwig XIV., im Medaillen-zuweilen Bezug auf die Geschichte unseres Landes und Zuge derer die Städte Diedenhofen (1643), Montmédy (1657) und an offiziellen Prämienmedaillen wurden in Luxemburg dieselben Luxemburg (1684) eingenommen wurden. In der zweiten Reihe vergeben wie im Königreich. Als besonderes Beispiel darf die (unter einem Vergrößerungsglas) bemerkt man die Details der schöne Silbermedaille hervorgehoben werden, die König-Groß- Gravur auf der Rückseite eines Silberjetons der 1658 (dem Jahr herzog Wilhelm I. dem greisen Pfarrer von Nittel, Mathias nach der Einnahme von Montm6&dy) geprägt wurde: rechts, von Mathieu, wegen besonderer Dienste überreichen ließ. Dieser den Zinnen eines Turms des Bollwerks, stürzt sich der Luxembur- stammte aus Grevenmacher und hatte, mehr als siebzigjährig, ger Löwe in den Abgrund (Fig. 5). Einen gewissen Ausgleich tatkräftig beim Bekämpfen des Großbrandes mitgewirkt, der seine erfuhren die selbstgefälligen Medaillen Ludwigs XIV. durch Geburtsstadt am 18. November 1822 teilweise zerstörte. Hervor- satirische Prägungen seiner Gegner. So z.B. durch die Silberme- zuheben ist ferner die nicht minder anziehende Medaille vom daille, welche die Vereinigten Provinzen 1684, gelegentlich der Zeichenkursus des Athenäums für 1888-1889, welche von David Einnahme von Genua und Luxemburg herausgaben (Fig. 7): hier van der Kellen graviert wurde und auf der Vorderseite das Porträt sieht man den Monarchen mit dem Reichsapfel jonglieren, den er König-Großherzogs Wilhelm III. trägt. Sie ist dem Kunstmaler J.- in unsicherem Gleichgewicht auf der Spitze seines Degens hält, Pierre Huberty (1870-1897) von Eich gewidmet. was die Umschrift rechtfertigt: QUOD LIBET, LICET. (Was beliebt, ist auch erlaubt). Die meisten der ausgestellten Stücke (unter welchen sich mehrere Nachprägungen befinden), werden Unter den Medaillen der regierenden Dynastie ist eine sehr schöne den besten Graveuren verdankt, welche die Taten des Königs in Prägung mit dem Porträt der Großherzogin Charlotte zu erwäh- Erz gruben, z.B.: J. Dollin, J. Mauger, M. Molart, J. Roettiers nen, welche 1939 von dem in Bascharage tätigen Bildhauer Claus und J. Roussel. Cito (1882-1965) geschaffen wurde. (Eine nach dem originalen Gipsmodell angefertigte Bronzeplastik schmückt den Kaminman- tel; es handelt sich dabei um ein Geschenk seitens der „Fraternelle Luxembourgeoise de Bruxelles”.) Eine andere Medaille der 2 HERRSCHER Herrscherin, mit einem von dem belgischen Medailleur Joseph . = . Witterwulghe modellierten Porträt, wurde im gleichen Jahr durch An einer Auswahl von Herrschermedaillen läßt sich erkennen, Francois Wunsch in Diekirch geprägt (Fig. 22). Sehr wohlgelungen daß man sich an ausländische Künstler wandte, wenn es darum ist übrigens auch die Medaille auf die zweite Jahresfeier der ging, ein Porträt zu schaffen. Vor 1955 wurden in der Tat nur Übergabe der Macht (1966), ein Werk des belgischen Künstlers wenige Porträtmedaillen von Luxemburger Künstlern angefertigt. Rene Cliquet. 97