Die wenigen erhaltenen Prägungen der Abtei Echternach, der verschiedenen Goldmünzen enthält, die damals in den Nieder- 
Grafschaften Chiny und Salm (Ardennen), und der Herrschaften landen zum Geldverkehr zugelassen waren. Genaue, speziell zu 
Moiry und Orchimont, werden in ausländischen Münzkabinetts diesem Zweck hergestellte Waagen, dienten zum Prüfen der 
aufbewahrt. Münzen. Das ausgestellte Exemplar — gezeichnet Daniel vom 
Berg 178. — enthält die Gewichte zum Abwiegen von Gold- 
münzen und Konventionstalern. 
(7) MITTELALTERLICHE GOLDMÜNZEN Goldmi 
oldminzen 
Die 51 ausgestellten Goldstücke sind zwar unbekannter Herkunft, Auf der linken Seite der Vitrine (zur Mitte hin) ist eine Auswahl 
doch wissen wir aus verschiedenen Schatzfunden, daß fast alle niederländischer Prägungen von Karl V. bis zum 19. Jahrhundert 
hier vertretenen Münzarten zu einem großen Teil den Geldumlauf ausgestellt; am Schluß einige Exemplare des Bistums Lüttich 
in unserer Gegend bestimmten. Dies trifft besonders zu für die und der Abtei Thorn. Unter den deutschen Münzen sind be- 
Goldgulden von Trier, Köln und Mainz, welche den Hauptteil sonders die Stücke zu zehn Thaler von Braunschweig-Lüneburg 
der ausgestellten Stücke ausmachen. Ein Mouton d’or von Jo- und von Sachsen hervorzuheben. Als interessante österreichische 
hann dem Guten, König von Frankreich (1350-1354) — ein Münzen sind ein doppelter Souverain d’or von Maria-Theresia, 
Prachtexemplar — befindet sich unten, rechts in der Vitrine sowie ein Dukat und zwei Vierteldukate des Erzbistums Salzburg 
(Fig. 18). Von diesem Münztyp — auch « agnel » genannt — fanden zu erwähnen. An besondern italienischen Goldmünzen sind zu 
sich 72 Exemplare in einem Teil von 345 Münzen aus dem be- nennen. EIN Gulden (florenus) von Florenz, eine Zechine von 
deutenden Goldmünzenhort der 1472 in der Stadt Luxemburg Venedig und ein 40-Lirestück von Marschall Murat, Stiefbruder 
entdeckt wurde, u.z. in einem Haus das damals dem Kaufmann Napoleons I., König von Neapel und beider Sizilien unter dem 
Bernard de la Roche gehörte. Schr beliebt war auch die Chaise Namen Joachim Napoléon. Die franzôsische Serie reicht von 
d’or (Fig. 19), welche in den Schatzfunden von Lieler (1850), Ludwig XIV. (Fig. 22) bis Napoléon IIL, und begreift ferner 
Reichlingen (1864) und Arsdorf (1914) vorkam. zwei Gulden mit dem Hl. Stephan von Metz und einen Gulden 
mit dem Hl. Nikolaus von Nancy. Ausgestellt ist außerdem eine 
Am ausgebrochenen Rande erkennbar ist eine rechts in der kleine Auswahl schweizerischer, spanischer, schwedischer, eng- 
Vitrine ausgestellte zeitgenössische Fälschung des Guldens von lischer und amerikanischer Goldmünzen. 
Robert, Graf, dann Herzog von Bar (1352-1355-1411). Die Todes- 
strafe mit der Falschmünzerei geahndet wurde, scheint die Fäl- ; 
scher oder Verfälscher nicht zu sehr abgeschreckt zu haben, wie Silbermiinzen 
Le auf Grand der erhaltenen Gerichtsakten und der wieder- Die rechte Seite der Vitrine ist den modernen Silbermünzen vor- 
gehundenen Lalschungen annehmen dark, behalten, die so ausgelegt sind, daß sie das Gegenstück zu den 
Die Reproduktion eines Gemäldes von Marinus Claeszon van jeweiligen Goldserien bilden. Die Münzprägung der Niederlande 
Reymerswaele (1539) zeigt einen Bankier mit seiner Frau beim ist dargestellt durch Münzen vom XVI. bis zum XIX. Jahrhundert, 
Prüfen von Gold- und Silbermünzen vermittels einer Münzwaage. und begreift u.a. den Dickabschlag eines Patagons von Albert 
und Isabelle, sowie Beispiele der lütticher Münzkunst. Die schöne 
Serie deutscher Münzen umfaßt einen Taler von Marschall Murat, 
als Herzog von Berg und Cleve, ein Stück zu anderthalb Taler 
N auf die Sedisvakanz von 1719 in Münster (Westfalen), sowie eine 
8 MODERNE MUNZEN interessante Folge Nassauer Taler (Fig. 21). Häufig lieferten Sil- 
berminen das zur Prägung erforderliche Metall, so die von 
Die ausgestellten, hauptsächlich aus den Nachbarländern stam- Strasberg, welche auf einem Ausbeutetaler der Grafschaft Stol- 
menden Prägungen, hatten zum Teil gesetzlichen Kurs in Luxem- berg dargestellt ist; die Silberbergwerke von Wildberg und von 
burg. Bieber sind respektiv auf Talern von Pfalz-Sulzbach und Hanau- 
Münzenberg erwähnt. Zwei Städtetaler zeigen, der eine die 
Im Zentrum der Vitrine ist das äußerst seltene, 1546 in Genf Stadtansicht (Frankfurt), der andere drei Wappenschilde (Nürn- 
gedruckte Almanach zu sehen, welches die Abbildungen der berg). Die Stücke auf « viereckigem » Schrötling, am Ende der 
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