An römische und byzantinische Typen angelehnt, bilden die englischen Schlag («lushbournes») charakterisiert ist. Die andern, merowingischen Münzen (VI. bis Mitte VII. Jahrhundert) den meist nach ausländischem Vorbild geprägten Stücke, sind haupt- Übergang der Antike zum Mittelalter. Der Fundort der meisten sächlich Nachahmungen brabanter, lütticher und französischer ausgestellten Tremisses (Drittelsolidi) ist gesichert: Amberloup Münzarten. Zu letzteren gehören auch die ersten luxemburgischen (Fig. 13), Niederbesslingen (Basbellain) (Fig. 12), Berg (bei Goldmünzen, von welchen ein Exemplar — ein Royal d’or — Ettelbrück) (Fig. 11), Steinfort, Wiltz. ausgestellt ist. Als besonders schöne Silbermünzen sind die aus der Münzunion Luxemburg-Bar hervorgegangenen « plaques » ‘ (und Teilstücke) hervorzuheben. Dieselbe Münzart wird nebst dem Groschen (sowie dessen Teilstücke) unter Karl IV. (1346- | 1351) geprägt. Erst aus der Regierung Wenzels I. (1353-1383) Aus Sicherheitsgründen fanden verschiedene besonders wertvolle datiert der älteste bekannte luxemburgische Goldgulden floren- Gegenstände nicht-numismatischer Art Zuflucht in dieser Vitrine: tinischen Typs. Das Groschensystem überdauerte die Periode der die Bronzemaske von Hellingen, umgeben von einer Auswahl Pfandherren (1388-1443), und erst unter burgundischer Herrschaft typischer Erzeugnisse der römischen und merowingischen Gold- (1443-1555) erschienen neue Nominale, wie der Philippus- schmiedekunst. gulden und der Patard. Unter spanischer Herrschaft wurde das bestehende System abgeschafft; größere Silbernominale wurden geprägt: der Philippustaler, dann der Patagon, sowie auch andere Werte, wovon die kleinsten der Sol (Sou) und der Liard sind. 4 Die nur in einem einzigen Exemplar erhaltene Couronne d’or 5 LUXEMBURGISCHE MÜNZEN von 1632 ist die letzte luxemburgische Goldmünze. Unter ôster- reichischer Herrschaft (1714-1795) beschränkten sich die für Es steht nicht mit Sicherheit fest, ob der Anfang der Prägung Luxemburg geprägten Nominale auf Sol und Liard, nebst auf unsere ersten Grafen zurückgeht. Vom verstorbenen Dr. J. deren Mehrfach- und Teilstücken. Am 21. November 1794 be- Harpes wurde zwar der Denar Dannenberg 2036 Siegfried II. gannen die franzôsischen Truppen unter General Moreaux die (985/87-998?) zugeschrieben, doch bleibt diese Bestimmung vor- Belagerung der Stadt und Festung Luxemburg. Im folgenden erst zweifelhaft. Die erste Prägung deren Zuweisung keinem Jahr (1795) beschloß der Kommandant der Österreichischen Zweifel zu unterliegen scheint, ist der von Bernays & Vannerus Garnison, Feldmarschall von Bender, die Ausgabe von Belage- dem Grafen Heinrich II. (1026-1047) zugeschriebene Denar. In rungstalern zu 72 Asses (= Sols), zu deren Prägung das ausge- beiden Fällen handelt es sich um Denare auf breitem Schrötling. stellte Stempelpaar diente. Gleichzeitig goß man Münzen zu 1 In Trier fand der Übergang vom breiten zum schmalen Schröt- Sol aus Kanonenmetall. Es handelt sich hierbei um die letzten in ling unter Erzbischof Hillin statt, und zwar gegen 1152-1155, Luxemburg hergestellten Münzen. Die seit 1854 erfolgten groß- wie aus dem Schatzfund von Thailen ersichtlich. Der erste be- herzoglichen Prägungen sind zu bekannt um hier besprochen zu kannte luxemburgische Denar auf schmalem Schrötling stammt werden. Es sei jedoch auf die sehr seltenen offiziellen Probe- von Heinrich IV. (1136-1139-1196). Eine Lücke von etwa hundert abschläge in der Ausstellung hingewiesen. Spätere Stücke dieser Jahren trennt die Regierungen Heinrichs II. und Heinrichs IV. Art sind vielfach als Fantasieprägungen abzulehnen. Aus der Re- Von einer (eventuellen) Münzprägung in dieser Periode ist nichts gierungszeit Marie-Adelaide’s sind u.a. die offiziellen Probeab- bekannt. Nach dem Beispiel Triers ist anzunehmen, daß bis zur schläge (2 francs, 1 franc, 50 centimes) von 1914 ausgestellt Regierung Heinrichs IV. nur breite Denare zu erwarten sind, (obere Reihe). Es sind die einzigen bekannten Exemplare dieser In Abwesenheit eines zeitgenössischen Dokumentes könnte hier authentischen Prägungen, welche nur in vier oder fünf Serien nur ein Schatzfund Klarheit schaffen. hergestellt worden waren. Ähnliche, in allen Einzelheiten von den Originalen abweichende Stücke, wurden 1949 (mit der Jahreszahl Seit der Regierung Heinrichs IV. wird also der Denar auf schma- 1914!) auf Grund einer Privatinitiative geprägt (untere Reihe). len Schrötling geprägt, sowie zuweilen der Obol (= Hälbling). Diese in großer Zahl in den Handel gebrachten Stücke müssen Unter Heinrich VII. (1288-1309) beginnt die Ausgabe größerer als Fälschungen gebrandmarkt werden. Münzen: Groschen (zu 12 Denaren) und Teilstücke, sowie Ster- linge (Drittelgroschen, zu 4 Denaren). Aus der Regierungszeit Die obere rechte Ecke der Vitrine ist einigen nichtluxembur- Johanns des Blinden (1309-1346) ist uns eine besonders reich- gischen Prägungen vorbehalten: den in Prag (und nicht in Luxem- haltige Münzserie erhalten, die durch zahlreiche Sterlinge auf burg) geschlagenen Goldgulden Johanns des Blinden, den irr- IR