EINFUHRUNG Das Münzkabinett des Staatsmuseums Luxemburg ist die einzige dessen Zweck es jedoch nicht sein kann, eine vollständige Be- öffentliche Einrichtung dieser Art im Großherzogtum. Deshalb schreibung jeder Münze oder Medaille zu geben. Die Fülle an ist das Hauptthema der numismatischen Ausstellung, die Ent- ausgestelltem Material — über 1300 Stück — erlaubt nur die wicklung des lokalen Geldumlaufs seit der keltischen Periode interessantesten Exemplare hervorzustreichen. bis zum modernen Zeitalter darzulegen. Mit Rücksicht jedoch ; ; N , ; auf verschiedentlich geäußerte Wünsche, erschien es uns nützlich Eingehend behandelt werden die Münzen und Medaillen in den die Ausstellung dahin zu erweitern, daß auch Stücke nichtluxem- Katalogen unserer Sammlungen, von denen drei bereits vorlie- burgischer Herkunft, oder am lokalen Geldumlauf nicht betei- gen : Antike Goldmünzen, Münzen der Römischen Republik, ligte Münzen, zur Ausstellung gelangten. Mittelalterliche Goldmünzen, Die Aufmachung ergab sich aus einem Kompromiß zwischen Die Münzen (und Medaillen), Gegenstände eines so alltäglichen wissenschaftlicher Strenge und ästhetischen Überlegungen, be- Gebrauchs, werden den Besucher nicht nur vom rein geschicht- sonders was die Beschriftung angeht; diese beschränkt sich auf lichen oder archäologischen Standpunkt, sondern auch von der ein striktes Minimum. Weitere Auskunft bietet dieser Führer, künstlerischen Seite ansprechen, Das kurze Zeit vor dem zweiten Weltkrieg fertiggestellte Museum 1 KELTISCHE MÜNZEN für Geschichte und Kunst besteht zum großen Teil aus den von der «Section historique de l’Institut grand-ducal» (früher: « Société Archéologique ») deponierten archäologischen Samm- « Hauptlieferant » keltischer Münzen ist das bedeutende galli- lungen. Die dazugehôrende Münzsammlung — Ergebnis einer sche Oppidum vom ’Tetelbierg (bei Lamadelaine). Über 2000 hundertjährigen Sammlertätigkeit — bildet die Basis des heutigen Stück wurden bereits dort gefunden; sie stammen von etwa Münzkabinetts. Seither wurde die Sammlung ständig vergrößert, dreißig Völkern und sind in ungefähr hundert verschiedenen speziell durch Schenkungen, Grabungen, und Ankäufe von Typen vertreten. Meistens handelt es sich um Münzen der TRE- Schatzfunden und Münzsammlungen, so daß sie momentan etwa VERI, die einen groBen Teil des Landes bewohnten. Die ver- 35.000 Stück hauptsächlich luxemburgischer Herkunft umfaßt. schiedenen Prägungen dieses Volkes sind links oben in der Vi- Auf diese Weise konnte ein beachtenswerter Teil des numis- trine ausgestellt: Statere vom Typ «a Voeil» (Fig. 1), davon matischen Patrimoniums dem Lande erhalten bleiben. einige mit den Namen POTTINA oder ARDA, die zwei ARDA- Typen in Silber, die fünf ARDA-Typen in Bronze, sowie die Die ausgestellten Stücke spiegeln die Entwicklung des Geld- Bronzemünzen mit den Legenden A. HIRTIUS, CARINAS und umlaufs in unserer Gegend während zwei Jahrtausenden wieder: GERMANUS INDUTILLI (L?). OF